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Mit Computerforensik dem Täter auf der Spur

Hilfe fand die zuständige Behörde, Westminster City Council, bei Vogon, einem der Unternehmen, die Software für forensische Untersuchungen anbieten, häufig gekoppelt mit Tools und Services zur Datenrettung. Hierzulande ist Vogon in München ansässig und Wettbewerber etwa von Kroll Ontrack, Böblingen, und vom norwegischen Anbieter Ibas, der hierzulande etwa in Hamburg zu finden ist. Zur deutschen Vogon-Kundschaft gehört etwa der Zoll. Dieser will illegaler Beschäftigung, sprich: Schwarzarbeit, den Garaus machen, beziehungsweise Steuereinbußen von mehreren Milliarden Euro im Jahr verhindern. Zugleich stellte die Zollverwaltung ein neues und, wie es heißt, großes Ermittlungsteam zu diesem Zweck zusammen.

Das Bundeskriminalamt dagegen verfügt nach eigenen Angaben längst über eigene Mittel, um Tätern auf die Spur zu kommen: „Die eingesetzten Techniken und Methoden unterscheiden sich allerdings wenig von denen der Privatwirtschaft“, formuliert Christian Brokert aus der BKA-Pressestelle. „In Einzelfällen werden zudem Aufträge an Firmen aus der Privatwirtschaft vergeben.“

Der Begriff Forensik stammt vom lateinischen Wort „forum“ – Marktplatz – ab, auf dem Gerichtsverfahren, Untersuchungen, Urteilsverkündungen sowie der Strafvollzug stattfanden. Das Attribut forensisch bezeichnet daher alles, was einen gerichtlichen oder kriminologischen Charakter hat. Bei BKA ist die Computerforensik im Technischen Service-Zentrum für IuK-Technologien (Tesit) angesiedelt. Es arbeiten rund 60 Techniker und Kriminalbeamte dort. Sie suchen etwa nach kinderpornografischen Bildern sowie nach E-Mails oder speziellen Verschlüsselungsprogrammen.

Als größte Schwierigkeit bezeichnet der BKA-Sprecher die stetig wachsenden Datenmengen und die technischen Herausforderungen, die große Netzwerke darstellen. So ist der finanzielle Aufwand hoch, obwohl größtenteils Standard-Hardware als auch -Software benutzt wird. Schließlich müssen Technik und Know-how kontinuierlich aktualisiert werden.

„Doch die spannendsten Forensik-Fälle werden oft ohnehin nicht zur Anzeige gebracht“, stellt der ehemalige Kriminaloberkommissar Bodo Meseke fest.“ Er ist seit August 2004 bei Ibas Deutschland für Computerforensik zuständig und leitet nun hier Tatort- und Beweismittelsicherung in Fällen von Computer- und Wirtschaftskriminalität, Softwarepiraterie und Urheberrechtsverletzungen „Aus Angst, die Kontrolle über die Kommunikation zu verlieren und einen Imageschaden zu erleiden, wird dann in vielen Fällen nicht die Polizei, sondern ein Spezialist eingeschaltet.“

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ZDNet.de Redaktion

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