Gleich und Gleich gesellt sich gerne – allerdings nicht im Falle von Symantec und Veritas. Die im Dezember mitgeteilte so genannte Fusion – tatsächlich handelt es sich um eine klare Übernahme von Veritas – hat einen Umfang von 13,5 Milliarden Dollar. Und sie verbindet zwei gänzlich ungleiche Partner. Das neue Unternehmen wird unter dem Namen Symantec firmieren. Der Vorstand des neuen IT-Riesen wird aus zehn Mitgliedern bestehen, wobei sechs Mitglieder aus dem derzeitigen Symantec Board of Directors kommen und vier aus dem Veritas-Board. Die Übernahme soll im zweiten Quartal des Jahres abgeschlossen sein.
Dem Zusammengehen haben bereits die Vorstände beider Firmen zugestimmt. Anteilseigner von Veritas erhalten für jede Aktie 1,1242 Symantec-Papiere. An der gemeinsamen Firma wird Symantec einen Anteil von 60 Prozent halten, der Rest gehört Veritas. Deren Name geht allerdings verloren – die neue Firma wird als Symantec ihre Arbeit fortsetzen. Nach Auskunft von Bob Maness, Vice President, Product Marketing and Management bei Veritas, werden lediglich die weitergeführten Veritas-Produkte den Namen weiter behalten. „Ganz ähnlich hat Symantec das ja auch mit den Angeboten von Norton gemacht“, so Maness vor Journalisten in New York.
Der Speicherspezialist und die Antivirenfirma weisen nach Bekunden des amtierenden Veritas-CEO Gary Bloom so gut wie keinerlei Überschneidungen auf. Genauso aber anders sieht es John Thompson, Symantec Chairman und CEO: „Symantec und Veritas ergänzen sich hervorragend in ihren Produktlinien, ihrer Kundenbetreuungsstruktur und ihren Vermarktungsansätzen.“
Obwohl es also so gut wie keine Überschneidungen in der Ausrichtung der Geschäftsfelder gibt – man sich dadurch also ganz wunderbar ergänzt – soll kräftig an der Stell(en)schraube gedreht werden: „Ich kann keine Zahlen nennen in Bezug auf die Entlassung von Angestellten, klar ist jedoch, dass wir hier nicht über die Entlassung von 5000 Leuten sprechen, wie das gerade im Fall von Oracle und Peoplesoft geschehen ist. Aber wir haben natürlich im Vorfeld potenzielle Überschneidungen ausgelotet“, so Bloom bei der Vorstellung des vermutlich letzten „reinen“ Veritas-Produktes Backup Exec 10 in New York gegenüber ZDNet. „Wir haben Synergien in Höhe von 100 Millionen Dollar ausgemacht.“ In anderen Worten: Mitarbeiter und Büros im Wert von 100 Millionen Dollar werden das Schiff verlassen müssen.
Bloom selbst ist übrigens einer der größten Profiteure der Übernahme: John Thompson, Chairman und Chief Executive Officer von Symantec wird weiterhin als Chairman und CEO fungieren. Gary Bloom aber, bislang noch Chairman, President und Chief Executive Officer von Veritas, wird demnächst die gewichtigere Position des Vice Chairman und President übernehmen.
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