Der scheidende Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Heinrich von Pierer, sieht kein endgültiges Lösungskonzept für das verlustreiche Mobiltelefongeschäft vor der Hauptversammlung am kommenden Donnerstag. Der Manager bestätigte damit in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ entsprechende Aussagen des Aufsichtsratsmitgliedes und IG-Metall-Funktionärs Wolfgang Müller Mitte der Woche. Von Pierer sagte, nach wie vor gebe es die Optionen, die Sparte zu sanieren, zu verkaufen, zu schließen oder zu kooperieren.
Es werde an einer Lösung gearbeitet. Bei einer Schließung der Sparte würde nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden viel Wert vernichtet, allein die Marke Siemens sei „unerhört wertvoll“. Außerdem müsse der Konzern an die Mitarbeiter und Kunden denken.
Zur Erhöhung des Angebotes zur Übernahme der VA Tech AG sagte er, es habe noch vor der Hauptversammlung eine Lösung gefunden werden sollen. Es liege im Interesse der Aktionäre, durch eine beschleunigte Übernahme die Integration und die damit verbundenen positiven Synergieeffekte schneller zu realisieren. Ein Teil der Aktionäre von VA Tech habe auf einen höheren Preis spekuliert, da sei es nicht sinnvoll gewesen, „das Spiel noch lange fortzusetzen“.
Zu den Garantien für die Beschäftigten, die der Siemens-Generaldirektor in Österreich, Albert Hochleitner, gegeben habe, stehe er und auch sein Nachfolger Klaus Kleinfeld, sagte von Pierer weiter. Die Rendite von VA Tech sei allerdings insgesamt inakzeptabel. Es würden schnell Programme verwirklicht, um mit Innovation und Wachstum die Profitabilität zu verbessern. Mit Siemens stärke VA Tech ihren Marktzugang, und Siemens verstärke mit der Akquisition die Geschäfte in Mittel- und Osteuropa.
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