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Verkauf von IBM-PC-Sparte könnte scheitern

Der Verkauf von IBMs PC-Sparte an die chinesische Lenovo-Gruppe könnte einer Agenturmeldung zufolge an Sicherheitsbedenken der US-Behörden scheitern. Wegen der Nachricht legte der Kurs der Lenovo-Aktie am Montag kräftig zu. Mitglieder des für ausländische Investitionen zuständigen US-Komitees CFIUS hätten Sorgen um die nationale Sicherheit angemeldet, meldete Bloomberg am Sonntag unter Berufung auf nicht näher genannte Kreise. Das Komitee befürchte, Mitarbeiter von Lenovo würden benutzt, um Industriespionage zu betreiben. IBM und Lenovo erklärten, sie arbeiteten mit den US-Behörden zusammen.

Die weltgrößte Computerfirma IBM und Chinas größter PC-Hersteller Lenovo hatten Anfang Dezember den Verkauf für 1,25 Milliarden Dollar bekannt gegeben. Der Meldung zufolge beziehen sich die Bedenken der CFIUS auf eine IBM-Einrichtung im Bundesstaat North Carolina. Es gebe die Sorge, dass China dort Industriespionage betreiben und die gewonnen Informationen für Militärtechnologie verwenden könne. Eine Lenovo-Sprecherin sagte, ihre Firma arbeite weiterhin mit den zuständigen US-Behörden zusammen. Ein IBM-Sprecher hatte am Vortag bekräftigt, das Unternehmen habe die nötigen Unterlagen bei CFIUS eingereicht und arbeite mit allen Regierungsbehörden zusammen. Ein Sprecher des US-Finanzministeriums gab keine Stellungnahme ab.

An der Börse in Hongkong sorgte die Meldung für eine starke Nachfrage. Der Aktienkurs von Lenovo stieg im Verlauf um etwa fünf Prozent auf 2125 Hongkong-Dollar, blieb damit jedoch weiter unter dem Kurs von 2675 Hongkong-Dollar von vor der Kaufankündigung. „Der Markt-Konsens zu dem Geschäft ist ziemlich negativ“, sagte Marvin Lo von BNP Paribas. „Wenn es also nicht klappt, ist alles wieder normal.“ Auch Herbert Lau von Celestial Asia Securities stimmte ihm zu. „Wenn sie wirklich das Geschäft absagen, wird es das Beste für den Markt sein“, sagte er. „Es ist ein schwieriges Geschäft, weil sie zwei verschiedene Kulturen zusammenführen müssten.“

CFIUS besteht aus elf US-Behörden, unter anderem aus dem Verteidigungsministerium und dem Ministerium für Heimatschutz. Das Komitee prüft Käufe von US-Unternehmen durch ausländische Investoren, um sicher zu gehen, dass sie nicht die nationale Sicherheit gefährden. Im Jahr 2003 hatte die CFIUS den geplanten Verkauf von Global Crossing an Hutchison Whampoa

aus Hongkong wegen Gefahren für die nationale Sicherheit untersagt. Bei einer Übernahme hätte die chinesische Firma die Kontrolle über die Unterwasser-Kabelnetzwerke der Firma erlangt.

ZDNet.de Redaktion

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