Welche Branchen sind am anfälligsten für Viren und Spam?

Im Jahr 2004 wurden von Messagelabs insgesamt mehr als 150 Milliarden E-Mails von über 10.000 Untenehmen gescannt, davon entfielen 73 Prozent auf Spam. Zum Vergleich: Im Jahr 2003 lag dieser Wert noch bei 40 Prozent, im Jahr 2002 bei „nur“ 9 Prozent. Über die Monate verteilt ergeben sich einige Besonderheiten für 2004: Wurden im Januar durchschnittlich 63 Prozent aller untersuchten E-Mails als Spam identifiziert, so waren es im Dezember durchschnittlich 76,5 Prozent. Der Höhepunkt wurde jedoch bereits zur Jahresmitte erreicht, mit 94,5 Prozent Spam-Anteil.

Interessant ist auch die Verteilung auf die einzelnen Branchen: In mehreren Branchen war im Jahresverlauf eine absolute Zunahme um rund 40 Prozent zu verzeichnen: Dies gilt für die Bereiche Freizeit/Erholung, Finanzwesen, Immobilienhandel, Einzelhandel, Transport, Telekommunikation und Dienstleistungen. In diesen Branchen stieg der Spam-Anteil von rund 40 Prozent auf etwa 80 Prozent. In anderen Bereichen war die absolute Zunahme zwar geringer, jedoch der Ausgangswert bereits auf sehr hohem Niveau. Diese Beobachtung gilt insbesondere für den Bereich Healthcare, also in erster Linie die Pharmaindustrie, wo der Spam-Anteil von bereits 76,5 Prozent im Januar 2004 auf knapp 96 Prozent angestiegen ist.

Doch auch Bereiche, die traditionell weniger stark von der Spam-Problematik betroffen waren, haben aufgeholt. So zeigen die Spam-Zahlen von Messagelabs für Regierungsbehörden und die öffentliche Verwaltung eine Zunahme von moderaten 20 Prozent zum Jahresbeginn auf 48 Prozent zum Jahresende. Nur bei einem einzigen Sektor, der Landwirtschaft, konnte im Jahresverlauf eine Stabilisierung beobachtet werden, wobei der Dezember-Wert mit 39 Prozent sogar niedriger lag als der Januar-Wert mit 53 Prozent.

Wie sieht die Entwicklung bei den Viren aus? Insgesamt enthielten 6,1 Prozent aller von Messagelabs gescannten E-Mails einen Virus. Im Vergleich mit 3 Prozent im Jahr 2003 und 0,5 Prozent im Jahr 2002 wird der Anstieg im letzten Jahr deutlich. Ähnlich wie im Bereich Spam lag die Aktivitätsspitze der Virenschreiber in der Jahresmitte –den Monaten April, Mai, Juni und Juli.

Aufgeteilt nach Branchen ergibt sich folgendes Bild: Besonders stark betroffen waren die Bereiche Non-Profit-Organisationen (ein Virus pro 13 Mails), Freizeit/Erholung (ein Virus pro 14 Mails), Fertigung (ein Virus pro 14,5 Mails) und Transport (ein Virus pro ein5 Mails). Im Vergleich dazu „glimpflich davon gekommen“ sind die Bereiche Landwirtschaft (ein Virus pro 41 Mails), Healthcare (ein Virus in 35 Mails) und die Mineralölindustrie (ein Virus pro 33 Mails). Eine Branche konnte sich 2004 in punkto Viren-Attacken besonders glücklich schätzen: Der Bereich Telekommunikation hatte nur durchschnittlich ein Virus pro 58 Mails abzuwehren.

ZDNet.de Redaktion

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