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Googles Technologien: Von Zauberei kaum zu unterscheiden

Die Zahlen an sich sind schon überwältigend:

  • Über vier Milliarden Webseiten, jede mit durchschnittlich 10 KByte, alle komplett indiziert

  • Bis zu 2000 Rechner in einem Cluster

  • Über 30 Cluster

  • Oberfläche in 104 Sprachen, unter anderem in Klingonisch und Tagalogisch

  • Ein Petabyte Daten pro Cluster – so viel, dass Festplattenfehlerquoten von 1 in 10-15 Bits zu einem wirklichen Problem werden

  • Kontinuierlicher Durchsatz von 2 Gbit/s in einem Cluster

  • Die Erwartung, dass pro Tag in jedem der größeren Cluster zwei Rechner ausfallen

  • Kein kompletter Systemausfall seit Februar 2000

    Es ist eines der größten Rechenprojekte der Welt, das wohl mehr Rechner einsetzt als jedes andere voll verwaltete Einzelsystem (Distributed-Computing-Projekte werden hier nicht mitgezählt) und rund 200 Doktoren der Informatik und 600 weitere Informatiker beschäftigt.

    All dies ist hinter einer täuschend einfachen, weißen Webseite mit einer einfachen, einzeiligen Textbox und einer Schaltfläche mit der Aufschrift „Google-Suche“ versteckt.

    Als der Science-Fiction-Autor Arthur C. Clarke sagte, dass jede ausreichend moderne Technologie nicht von Zauberei zu unterscheiden sei, spielte er auf das Kunststück an, die Komplexität der Abläufe vor dem Publikum bzw. in diesem Fall dem Benutzer zu verbergen. Niemand verbirgt die Komplexität der Abläufe besser als Google – so lange eine Verbindung zum Internet vorhanden ist, steht die Google-Suchseite das ganze Jahr hindurch Tag und Nacht zur Verfügung. Und nicht nur das: Sie liefert auch Ergebnisse. Google ist natürlich klar, dass die Resultate nicht immer perfekt sind und es noch immer Probleme gibt (mehr dazu später) – kennt man aber die Komplexität des Systems hinter dieser Webseite, wird man vielleicht eher Nachsicht für die kleinen Defekte aufbringen. Möglicherweise stimmt man sogar der Aussage zu, dass Googles Leistung geradezu an Zauberei grenzt.


    Urs Hölzle, Google VP of Engineering

    Googles Vice President of Engineering, Urs Hölzle, seit 1999 bei Google und inzwischen „Google Fellow“, angehenden Google-Mitarbeitern einen Einblick in die Voraussetzungen, um eine solche Unternehmung in dieser Größe mit solcher Zuverlässigkeit umzusetzen. ZDNet schlich sich durch die Hintertür ein, um einige der Zaubertricks von Google zu erfahren.

    Hölzle meinte, dass Googles Visionen weiter reichten, als sich die meisten Benutzer vorstellen könnten: „Die meisten Leute sagen, dass Google eine Suchmaschine sei; unsere Mission besteht jedoch darin, Informationen zu organisieren, um sie zugänglich zu machen.“

    Dahinter, so Hölzle, stünde eine gewaltige, von preiswerter und störungsanfälliger No-Name-Hardware gestützte Rechenleistung. Hardwarepannen seien keine einmalige Sache, sondern kämen immer wieder vor, viele Male am Tag.

    Ja, das stimmt. Google ist auf fehlerhafter Hardware aufgebaut. Laut Hölzle besteht die Zauberei darin, Software zu schreiben, die Hardwareausfälle einkalkuliert und prompt auf diese reagiert.

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    ZDNet.de Redaktion

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