Der weltgrößte Auftragshersteller für Halbleiter, Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC), hat einen knapp drei Jahre währenden Patentkrieg mit seinem chinesischen Rivalen Semiconductor Manufacturing International (SMIC) beigelegt. Im Rahmen der Einigung muss SMIC dem taiwanesischen Chiphersteller 175 Millionen Dollar zahlen, teilten beide Unternehmen mit. Darüber hinaus vereinbarten die Konkurrenten die gegenseitige Lizenzierung ihrer Produkte bis zum Jahr 2010.
Laut Vereinbarung wird TSMC alle anhängigen Verfahren vor Gerichten in Taiwan, Kalifornien und vor der US-amerikanischen Internationalen Handelskommission (ITC) fallen lassen. TSMC will zudem auf die Klage wegen Industriespionage verzichten, obwohl die Vereinbarung für die Chinesen keinen Zugang zu den Geschäftsgeheimnissen des Chipherstellers bedeute, heißt es in einer entsprechenden Aussendung. Weitere Details der Einigung seien vertraulich.
Mit der Vereinbarung ziehen die beiden Rivalen einen Schlussstrich unter ihren über drei Jahre dauernden Patentstreit. Die Auseinandersetzungen hatten im März 2002 begonnen, als TSMC eine ehemalige Angestellte vor einem taiwanesischen Gericht wegen Industriespionage für SMIC angeklagt hatte, schreibt das Wall Street Journal. Im Dezember 2003 klagten die Taiwanesen dann vor einem kalifornischen Gericht wegen Patentverletzung und dem Diebstahl von Firmengeheimnissen gegen SMIC. Im August 2004 wurde schließlich ein ähnliches Verfahren vor der ITC angestrengt.
SMIC hat im abgelaufenen vierten Quartal des Geschäftsjahres 2004 seinem Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 291,8 Millionen Dollar verdoppelt. Aufgrund der Patentzahlungen sei eine detailliertere Bekanntgabe des Ergebnisses vorerst noch nicht möglich, teilte das Unternehmen heute, Montag, mit. Für das laufende erste Geschäftsquartal 2005 rechnet SMIC mit sinkenden Verkaufspreisen und einem Rückgang bei der Zahl verkaufter Wafer.
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