UMTS-Handy steuert Videokamera

Radsportfreunde, die am Wochenende die Querfeldein-Radsport-Weltmeisterschaft in Sankt Wendel besuchten, konnten sich die Veranstaltung auch außerhalb der Halle auf einem UMTS-Handy live anschauen. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) hatte einige UMTS-Smartphones an Besucher verteilt, über die diese das Geschehen am Monitor verfolgen konnten.

Die Handys kommunizierten mit Videokameras, die die Forscher an einem Fesselballon in der Halle montiert hatten. Die Besucher konnten den Wettkampf also aus der Vogelperspektive betrachten.

Der besondere Reiz an dieser UMTS-Anwendung, die die DFKI-Forscher entwickelt haben, lag jedoch nicht in der Live-Übertragung per Mobilfunk, sondern in der Möglichkeit zur Interaktion. Über die Handytasten konnte die Kamera geschwenkt und der Bildausschnitt kleiner oder größer gestellt werden.

„Wir wollten zeigen, dass unsere Technik funktioniert“, sagt Reinhard Karger, Sprecher des Saarbrücker Forschungszentrums. Das von den DFKI-Forschern entwickelte „Interactive Mobile Monitoring“ (IMM) sei praxisreif. Zur Übertragung wird nur eine Kamera benötigt, die über ein Netzwerk angesteuert werden kann.

Außerdem muss der Benutzer auf seinem UMTS-Handy eine Software installieren, mit der das Mobiltelefon über das Internet auf die Videokamera zugreifen und direkt in Interaktion treten kann. Das IMM-System verwendet Standardtechnologien und kann sowohl auf einem Smartphone mit Symbian-Technologie als auch auf einem windows-basierenden Telefon genutzt werden.

Die Demonstration gab einen Vorgeschmack auf mobile Multimediadienste, die bei Großveranstaltungen wie der WM 2006 eingesetzt werden könnten. Die Forscher wollen nun auf weiteren Veranstaltungen testen, wie groß das Interesse an einer solchen Technik ist. Als nächster Termin steht die Technologiemesse Cebit in Hannover an, dort können Besucher dann den Messestand per UMTS-Handy erkunden.

ZDNet.de Redaktion

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