Microsoft-Mastermind Bill Gates war extra nach München geflogen, um zusammen mit seinem deutschen Statthalter Jürgen Gallmann, SAP-Chef Henning Kagermann, Wirtschaftsminister Wolfgang Clement sowie dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber die bundesweite Sicherheitsinitiative „Deutschland sicher im Netz“ zu starten. Neben Microsoft Deutschland und der SAP beteiligen sich unter anderem auch der Deutsche Sparkassenverlag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, Computer Associates (CA) und Ebay an der Initiative. Auftakt der Initiative war der erste Gipfel zur Sicherheit in der Informationsgesellschaft mit rund 400 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Forschung, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik in der Pinakothek der Moderne.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass das Bundeswirtschaftsministerium und alle Partner der Initiative gemeinsam mit ihren Kernkompetenzen dazu beitragen werden, das Sicherheitsbewusstsein bei der Nutzung von Computern in Deutschland zu schärfen“, so Gates. „Die Initiative ‚Deutschland sicher im Netz‘ wird es den Verbrauchern, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Behörden einfacher machen, ihre PCs und Netzwerke sicher zu machen und sicher zu halten.“
Bill Gates auf dem Sicherheitsgipfel |
Zum Start der Initiative gaben die Partner sieben konkrete und überprüfbare Handlungsversprechen ab, mit denen die Ernsthaftigkeit des Engagements unterstrichen werden soll. Eine Bilanz könne voraussichtlich im Mai 2006 beim „Bilanzgipfel zur Sicherheit in der Informationsgesellschaft“ gegeben werden. Mit einem der Handlungsversprechen verpflichten sich Microsoft Deutschland und Computer Associates dazu, einen Sicherheitscheck für Internet-Nutzer zu entwickeln und diesen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Er soll Nutzern helfen, ihre PCs umfassend auf Sicherheitsmängel hin zu prüfen und notwendige Schutzmaßnahmen zu installieren.
Microsoft Deutschland und SAP verpflichten sich darüber hinaus, Softwareentwicklern und Studenten deutscher Hochschulen ihre Erfahrungen und Konzepte zur sicheren Software-Entwicklung und zum Umgang mit Sicherheitsschwachstellen zu vermitteln. Gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk und der FSM sieht die Initiative die Entwicklung eines Internetportals speziell für Kinder und Jugendliche vor. Es soll über Möglichkeiten und Risken der Neuen Medien informieren und Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren befähigen, moderne Informationstechnologien selbst bestimmt zu nutzen.
Mindestens ebenso interessant wie das gemeinsame Thema waren – nebenbei bemerkt – die Sticheleien und Mimositäten zwischen den prominenten Gästen. Zunächst begrüßte Stoiber den Microsoft-Chef mit den Worten „Ich begrüße Sie im IT-Mekka Deutschlands“. Diese Bemerkung kommentierte Bundeswirtschaftsminister Clement mit der Bemerkung, dies besser nicht zu kommentieren. Clements Laune bewegte sich allerdings erst dann auf das Niveau des vor der Pinakothek herrschenden Frosts, als ihn Bill Gates mit „Minister Klemt“ ansprach. Von da an zeigte er dem reichsten Mann der Welt die kalte Schulter, wiewohl dieser unmittelbar neben ihm saß. Stoiber hatte die Veranstaltung übrigens verlassen, noch bevor Clement das Rednerpult erklommen hatte.
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