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Web Services: Im Westen nichts Neues

ZDNet: Was hat sich also in Sachen WS-Federation getan?

Chanliau: Nicht viel, leider gar nicht viel. Der Grund liegt nach wie vor darin, dass sich IBM und Microsoft weigern, diese Spezifikationen an ein Standardisierungsgremium weiter zu geben, wie etwa W3C oder OASIS.

ZDNet: Da hat sich also nur wenig geändert gegenüber 2004.

Chanliau: Leider ja. Nur eines: Im Gegensatz zum vergangenen Jahr besteht WS-Federation nun aus noch mehr Spezifikationen.

ZDNet: Das Problem ist also eher noch gewachsen?

Chanliau: Exakt. Das Problem war und ist, dass es konkurrierende Spezifikationen gibt. Liberty auf der einen Seite, WS-Federation auf der anderen. Liberty besteht aus den Spezifikationen ID-FF, ID-WSF und ID-SIS. ID-WSF (Identity Web Services Framework) steht in direktem Wettbewerb zu WS-Federation. Man kann von einem Krieg der Protokolle sprechen.

ZDNet: In den vergangenen Monaten scheint sich Liberty aber weitgehend durchgesetzt zu haben.

Chanliau: Der Eindruck mag stimmen, allerdings ist WS-Federation mehr als Liberty wichtig für B2B. Liberty dagegen ist von größerer Bedeutung für Consumer. Also für Banken und Telekommunikationsunternehmen beispielsweise. Für alle, die Thin Clients und so was einsetzen.

ZDNet: Man kann es eben mit dem Browser nutzen. Das macht es bekannter.

Chanliau: Genau. Das Konsortium ist ja immer noch am wachsen, mittlerweile sind ja rund 160 Unternehmen in der Liberty Alliance vereint.

ZDNet: Als prominentes Neumitglied konnten Sie ja erst kürzlich zu meiner Überraschung IBM begrüßen.

Chanliau: Ja, das war eine lustige Angelegenheit. Sie wurden nur Mitglied, weil die France Telecom sie dazu gezwungen hat.

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ZDNet.de Redaktion

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