Die US-Regierung hat vor Sicherheitsrisiken beim Umstieg auf die Internettelefonie (Voice over IP – VoIP) gewarnt. VoIP verspreche geringere Kosten und größere Flexibilität als die Festnetztelefonie, heißt es in einem Bericht des National Institute of Standards and Technology (NIST). Die Unterschiede in der Architektur beider Technologien brächten aber erhebliche Sicherheitsmängel mit sich. Behörden und Organisationen sollten daher die Einführung von VoIP gut überdenken.
„Administratoren könnten fälschlicherweise annehmen, dass sie, seit die Sprache digitalisiert in Paketen transportiert wird, einfach VoIP-Komponenten in ihre bereits gesicherten Netzwerke integrieren und sicher bleiben. Aber der Prozess ist nicht so einfach“, warnen die US-Experten in ihrem Bericht. Laut NIST können Sicherheitskomponenten wie Firewalls und Verschlüsselungssysteme eine schlechtere Sprachqualität sowie Gesprächsabbrüche verursachen.
Um den Übergang zur Webtelefonie sicher zu gestalten, sollten die Sicherheits-Features in VoIP-Systemen laut NIST benutzt und getestet und die Software regelmäßig erneuert werden. Außerdem sollte angesichts der Flut an Würmern und Viren auf so genannte „Softphone“-Systeme, die VoIP mittels PC, Headset und spezieller Software benützen, verzichtet werden.
Während der Bericht des Institutes vor allem die Regierungsbehörden zur Vorsicht aufruft, dürfte der Siegeszug der Internettelefonie nicht mehr aufzuhalten sein. Die Marktforscher von Gartner rechnen bis 2007 damit, dass 97 Prozent aller neu installierten Telefonsysteme in Nordamerika auf VoIP-Technik oder Hybridformen (digital und analog) beruhen, schreibt die Financial Times. Die Telecom Industry Association prognostiziert 26 Millionen VoIP-User bis zum Jahr 2008. In Westeuropa sieht die ITK-Unternehmensberatung Analysis bis zum Jahr 2008 rund 50 Millionen potenzielle VoIP-Nutzer. Bisher hat allein der VoIP-Anbieter Skype weltweit 23 Millionen registrierte User. Jeden Tag kommen 130.000 neue hinzu.
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