Die Deutsche Telekom hat nach Angaben der PTC-Mehrheitseigentümer deren Kompromissvorschlag zur Lösung des jahrelangen Streits über die Kontrolle über den polnischen Mobilfunkanbieter blockiert. „Die Deutsche Telekom hat nicht an der Abstimmung über die Transaktion teilgenommen und damit eine Entscheidung im PTC-Aufsichtsrat vereitelt“, sagte ein Sprecher von Elektrim Telekomunikacja (ET) am Donnerstag Reuters nach einer Sitzung des Gremiums. ET, ein Gemeinschaftsunternehmen der polnischen Elektrim-Gruppe und des französischen Medienkonzerns Vivendi, hält 51 Prozent an PTC. Die Deutsche Telekom, der die restlichen 49 Prozent gehören, äußerte sich nicht zu dem Vorgang.
Der Streit um die PTC-Eigentümerstruktur schwelt bereits fünf Jahre. Telekom und Vivendi haben Interesse an der Mehrheit an PTC signalisiert, wobei die Telekom auf ein Vorkaufsrecht für früher von Elektrim gehaltene PTC-Anteile pocht und deren längst vollzogene Einbringung in ET erfolgreich angefochten hat. Ihr Vorkaufsrecht hatte die Telekom jedoch nicht durchgesetzt. Dem Kompromissvorschlag von ET-Chef Michel Picot zufolge wollte ET Elektrim Geld leihen, um die PTC-Anteile von dem Gemeinschaftsunternehmen zurückzukaufen. Elektrim würde die Anteile postwendend wieder an ET verkaufen, sie aber zuvor entsprechend dem Vorkaufsrecht der Deutschen Telekom zum gleichen Preis anbieten.
Damit würden alle Rechte der Deutschen gewahrt, sagte Picot. Er deutete allerdings an, dass der Preis höher liegen würde als die 1,3 Milliarden Euro, die die Telekom im vergangenen Jahr für das Paket von ET geboten hatte. Zuletzt hatte Vivendi nicht mehr ausgeschlossen, selbst die Mehrheit an PTC übernehmen zu wollen. Elektrim ist hochverschuldet und hält selbst nur die Minderheit an ET.
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