Auch der neue Siemens-Chef , Klaus Kleinfeld, will den Erhalt der Handysparte nicht garantieren. «Alle Optionen sind offen», sagte er der „Welt am Sonntag“ (WamS). Siemens habe versäumt, rechtzeitig UMTS-fähige Mobiltelefone zu entwickeln. Die Preise der aktuellen Geräte gerieten deshalb unter Druck. «Wir haben in dieser Sparte in den letzten Monaten mehr als eine halbe Million Euro pro Tag versenkt», betonte Kleinfeld gegenüber der „WamS“.
Schon Kleinfelds Vorgänger, der jetzige Chef des Siemens-Aufsichtsrates, Heinrich von Pierer, hatte wiederholt gesagt, sowohl eine Schließung als auch die Sanierung, der Verkauf und eine Kooperation mit anderen Handyherstellern kämen für die defizitäre Sparte in Betracht. Kurz nach seinem Amtsantritt hatte Kleinfeld bereits Stellenstreichungen in der Festnetzsparte und bei der Servicetochter Siemens Business Services (SBS) angekündigt.
Erst im vergangenen Sommer hatten die Beschäftigten der Handywerke in Kamp-Lintfort und Bocholt in Nordrhein-Westfalen einer Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich zugestimmt. Darüber hinaus wurden Weihnachts- und Urlaubsgeld gestrichen. Damit sollten die 2000 Stellen in den beiden Werken gesichert werden. Die Regelung trat am 1. Juli in Kraft und sollte eine Laufzeit von zwei Jahren haben. Im Dezember wurde dann in den Medien spekuliert, Siemens habe einen Verkauf der Handysparte bereits beschlossen.
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