Deutschlands größter Online-Broker Comdirect hat im Januar knapp ein Viertel weniger Wertpapieraufträge für seine Kunden ausgeführt als im Vorjahresmonat. Analysten sprachen von enttäuschenden Zahlen, auch weil sich der Gesamtmarkt besser entwickelte.
Im traditionell starken Börsenmonat Januar habe die Zahl der ausgeführten Orders bei 489.747 gelegen – 24,7 Prozent weniger als im Vorjahr, aber knapp elf Millionen mehr als im meist schwachen Dezember, teilte das Unternehmen aus Quickborn am Montag mit. Die Commerzbank-Tochter blieb hinter der Entwicklung des Gesamtmarktes zurück. Denn an allen deutschen Börsen stieg die Zahl der Transaktionen im Januar um mehr als 19 Prozent zum Vormonat auf 15,5 Millionen.
Auch im Vergleich mit dem Durchschnittswert für 2004 ergebe sich noch ein Minus von 1,2 Prozent, sagte der Analyst Philipp Häßler von Equinet. Das verdeutliche die schwache Entwicklung. Häßler empfiehlt die im Nebenwerte-Index MDax notierte Comdirect-Aktie zu „Halten“. Zum Wochenstart zählten Comdirect-Aktien zunächst zu den größten Kursgewinnern und verteuerten sich um knapp zwei Millionen auf 7,40 Euro.
Bei der Kundenzahl legte Comdirect im Januar auf 621.702 zu, nachdem es zum Jahresende 2004 noch 620.952 waren, teilte das Unternehmen mit. Das betreute Kundenvermögen stieg auf 10,04 (Vormonat: 9,91) Milliarden Euro. Die Zahl der Girokonten kletterte auf 90.655 (88.905). Letztere ist von Bedeutung, weil der Online-Broker unabhängiger von der Börsenentwicklung und zunehmend zur Erstbank für seine Kunden werden will.
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