In den Entwicklungslabors von Royal Philips Electronics wird derzeit daran gearbeitet, Filme mit einem digitalen Fingerabdruck zu versehen, um diese eindeutig identifizierbar zu machen. Mit speziellen Filtern könnten so urheberrechtlich geschützte Werke in Tauschbörsen geblockt werden.
„Es ist die ideale Technologie, um Content in P2P-Netzwerken zu identifizieren“, schwärmt Ronald Maandonks von Philips. „Wir arbeiten mit einer Gruppe von Ingenieuren derzeit daran, sie zu verbessern.“
Erstmals in Erscheinung getreten sind digitale Fingerabdrücke bei Mediendateien im Jahr 2001, als Gerichte angeordnet haben, dass die Tauschbörse Napster den Tausch von urheberrechtlich geschützten Songs unterbinden muss. Die damals noch in den Kinderschuhen befindliche Technologie machte den Dienst aber völlig unbrauchbar. Später von Audible Magic entwickelte Versionen werden aber heute beispielsweise an Universitäten eingesetzt, um den Tausch von Musikstücken zu unterbinden.
Der Einsatz von digitalen Fingerabdrücken bei Filmen ist aber deutlich komplexer als dies bei einfachen Musikstücken der Fall ist. Das hängt damit zusammen, dass die Datenmenge eines Films erheblich größer ist und sichergestellt werden muss, dass dieser auch nach einer Aufteilung in einzelne Szenen noch korrekt erkannt wird. Daher sollten alle visuellen Merkmale miteinbezogen werden.
Audible Magic geht einen einfacheren Weg. Das Unternehmen beschränkt sich einfach auf die Tonspur eines Films und versieht nur diese mit einem digitalen Fingerabdruck. Dies erfordere weniger Rechenleistung und sei zudem heute noch zuverlässiger.
Bis digitale Fingerabdrücke aber den Tausch von Filmen verhindern, dürften noch einige Jahre ins Land gehen. Denn auch wenn sich die derzeit noch in Entwicklung befindliche Technologie als vollkommen praktikabel erweist, müssen Systeme wie Tauschbörsen erst noch mit einer entsprechenden Software ausgerüstet werden, die so markierte Dateien erkennt und den Tausch unterbindet.
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