Dem Druck durch VoIP ganz gut entziehen konnte sich bislang die Mobilfunkbranche. Deren Business-Modell, eine proprietäre Welt aufzubauen, in der jede auch noch so kleine Dienstleistung teuer abgerechnet wird, funktioniert nach wie vor glänzend.
Das aus Endanwendersicht Bedauerliche: Das wird wohl noch eine ganze Zeit lang so bleiben. Denn während die Allianz aus Breitband-Internetzugang und VoIP dem klassischen Festnetz Konkurrenz machen kann, gibt es derzeit keine Technologie, die den für die Paket-Telefonie notwendigen Internetzugang zu vernünftigen Preisen auch großflächig drahtlos zur Verfügung stellen kann. Ein Blick in die Preistabellen der Provider zeigt, warum UMTS und der Vorgänger GPRS die genannten Voraussetzungen nicht erfüllen.
Bleibt noch WLAN. Die Reichweite dieser Technologie ist aber begrenzt. Gesurft und telefoniert werden kann also nur an bestimmten Orten. Wirklicher Mobilfunk ist so aber nicht realisierbar, denn kein Anwender wünscht sich eine Technologie, bei der einem Anruf ein Blick aufs Display vorangehen muss, ob man sich gerade in einer WLAN-Zone befindet. Zudem bereiten das Roaming zwischen verschiedenen Access Points und die noch immer völlig fragmentierte Abrechnung nach wie vor Schwierigkeiten. Zwar gibt es in beiden Punkten Fortschritte zu vermelden, für einen Handy-Einsatz ist dies aber noch lange nicht ausreichend.
Vorerst wird die Ertragsperle Mobiltelefonie also weiter glänzen und das durch die aufkommenden Wifi-Handys mögliche VoIP wird eine lokal begrenzte Alternative bleiben. Steht in den nächsten Jahren auch ein relativ preiswerter und leistungsfähiger Mobil-Datenkanal zur Verfügung, könnten jedoch auch in diesem Bereich alle Dämme brechen. Das immer wieder genannte Wimax könnte hier ein Ansatz sein, aber derzeit ist die Technologie noch in der Testphase und ein großflächiger Rollout ist erst in den nächsten Jahren zu erwarten.
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