Voice over IP: Die großen Trends der nächsten zehn Jahre

Bereits jetzt ist abzusehen, dass es für die klassischen Festnetz-Telcos eng werden wird. Daher hat bereits vor einiger Zeit eine Konsolidierungswelle eingesetzt, an deren Ende der Verlust von zehntausenden Arbeitsplätzen stehen wird – die Schattenseite der glamourösen VoIP-Zukunft.

Gerade auf dem amerikanischen Markt ist die Übernahmeschlacht in vollem Gange. In diesem Jahr wurden in den Vereinigten Staaten zwei große Akquisitionen angekündigt, nach deren Abschluss dieser Riesenmarkt nur noch von zwei Telcos beherrscht wird: SBC und Verizon.

Ende Januar kam SBC Communications mit der Nachricht, den ehemaligen Branchenriesen AT&T für mehr als 15 Milliarden Dollar zu übernehmen. Das Geschäft mit Ferngesprächen war eine der tragenden Säulen von AT&T. Bereits im Jahr 2004 hatte das Unternehmen 14.000 Stellen abgebaut, durch die Realisierung von Synergieeffekten wird diese Entwicklung ungebremst weitergehen. Der neue Eigner SBC spricht bereits von 13.000 Stellen, die verloren gehen werden.

Mitte Februar kündigte dann Verizon an, den nach einem großen Finanzskandal von Worldcom in MCI umbenannten Telekommunikationskonzern für rund 6,7 Milliarden Dollar zu übernehmen. Wie viele Jobs hier auf dem Spiel stehen, ist noch nicht bekannt, zumindest MCI musste verursacht durch Finanzmanipulationen und das folgende Restrukturierungsprogramm schon in den vergangenen Jahren kräftig Federn lassen.

In letzter Zeit sind große Telcos wie France Telekom, Deutsche Telekom und Orange dazu übergegangen, ihre verschiedenen Geschäftsbereiche und besonders ihre Internet-Sparten wieder zu re-integrieren, um Synergien zu nutzen und die Rückgänge im klassischen Festnetzgeschäft auffangen zu können. Doch betriebswirtschaftliche Wunder sind auch von dieser Strategie nicht zu erwarten.

Fest steht: VoIP bringt den Endanwendern Telefonie und andere Dienste zu niedrigeren Kosten bei gleichzeitig deutlich gestiegenen Möglichkeiten. Für diesen Komfort aufkommen werden ganz am Ende aber nicht die Telcos, sondern zehntausende Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze dieser Entwicklung zum Opfer fallen.

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ZDNet.de Redaktion

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