Obwohl die Mobilfunknetze der dritten Generation noch im Aufbaustadium sind und der wirtschaftliche Erfolg noch in den Sternen steht, schwärmen Provider und TK-Ausrüster bereits von 3,5G- oder gar 4G-Netzen. Alcatel-CTO Neil Ransom sagte auf der 3GSM im Cannes, dass die Branche derzeit dabei ist, die Potentiale auszuloten.
Die Nachfolge der 3G-Netze könnte beispielsweise eine als „High Speed Download Packet Access“ (HSDPA) bezeichnete Technologie antreten, die unterwegs Datenraten von bis zu 15 MBit/s ermöglichen soll. Der CTO des Mobilfunkproviders O2, Dave Williams, bezeichnete HSDPA als besonders interessant, da der Rollout mit einem Softwareupdate erledigt und die Kosten daher sehr gering seien.
Auf der Isle of Man will O2 ab Mitte September ein HSDPA-Netz zur Verfügung stellen. „Es wird ein vollkommen kommerzielles Netzwerk sein. Es wird die Probleme mit Latenzen und Bandbreiten von normalen 3G-Netzen überwinden“, so Tim Craine, E-Business-Minister der Isle of Man. Laut O2 sollen Datentransferraten von bis zu 14,4 MBit/s Realität werden.
Der Netzwerkausrüster Ericsson hat mit der Technologie bereits Testläufe in Stockholm durchgeführt, der Datentransfer lag laut CTO Hakan Eriksson aber nur im Bereich von 5 MBit/s. Er bezeichnete HSDPA als Schlüsseltechnologie für zukünftige Netze, da sie niedrige Latenzen und hohe Bandbreiten ermöglicht.
Manche Branchenvertreter sind auch der Auffassung, dass Wimax die Nachfolge der aktuellen 3G-Netze antreten könnte. Die derzeit zur Verfügung stehende 802.16d-Spezifikation wurde zwar zum Aufbau von drahtlosen Netzwerken entwickelt, die Haushalte mit Internetzugang versorgen können, aber mit 802.16e ist bereits eine neue Variante in Planung, die auch mobilen Breitbandzugang ermöglichen soll.
Alcatel-CTO Neil Ransom zweifelt aber daran, dass aus Wimax letztendlich 4G werden könnte, da sich die Technologie aufgrund von Frequenzproblematiken für diesen Einsatzzweck nicht eigne. Wimax sei lediglich als Ergänzung zu sehen.
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