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Epcos stimmt Aktionäre auf schwieriges Jahr ein

Die Nachfrageschwäche habe auch im bisherigen Verlauf des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 2004/05 (30. September) deutliche Spuren hinterlassen, sagte Epcos-Chef Gerhard Pegam am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München. Vor allem mit dem Segment Kondensatoren sei man unzufrieden. Auch zur Stärkung der Bilanzstruktur solle die Dividende erneut entfallen.

„Das Konjunktur-Umfeld liefert uns derzeit leider keine zuverlässigen Signale, die darauf hoffen lassen, dass sich die Nachfrage bei passiven elektronischen Bauelementen bald wieder deutlich belebt“, sagte Konzernchef Gerhard Pegam am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München laut Redetext. „Die Preise sinken weiter, der Druck lässt nicht nach.“

Der Manager bekräftigte die Anfang Februar nach einem enttäuschenden Auftaktquartal nach unten korrigierte Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2004/05 (zum 30. September). Umsatz und Ergebnis würden unter Vorjahresniveau liegen, sagte Pegam. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir einen Verlust – auch bei anhaltend schwacher Nachfrage – vermeiden können.“ In der zweiten Geschäftsjahreshälfte sollten neue Produkte dann den Umsatz ankurbeln. Bei den Kosten wolle Epcos weiter die Schraube anziehen. „Für das laufende Geschäftsjahr 2004/05 streben wir weitere Einsparungen in Höhe eines dreistelligen Millionen-Euro-Betrages an.“ Die Epcos-Aktie notierte am Vormittag kaum verändert bei 10,01 Euro.

Wegen Lagerbeständen bei den Kunden, der Euro-Stärke sowie schwacher Nachfrage insbesondere in den Bereichen Telekommunikation und Unterhaltungselektronik hatte Epcos von Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorquartal ein Umsatzminus von 16 Prozent auf 289 Millionen Euro verbucht. Mit 1,4 (Vorquartal: 19,1) Millionen Euro fiel gerade noch ein operativer Gewinn (Ebit) an. Bis dato hatte Epcos für 2004/05 noch ein Umsatz- und Ergebnisplus in Aussicht gestellt – was die meisten Analysten jedoch bereits angezweifelt hatten.

Pegam äußerte sich in ungewohnt deutlicher Weise zur Zukunft des seit langem defizitären Teilsegments Tantal-Kondensatoren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe Epcos sowohl Verkauf, Kooperation oder gar Schließung geprüft, sagte er. Die Ergebnisse seien aber nicht überzeugend gewesen. „Wir sind deshalb vorläufig zu dem Schluss gekommen, dass die Fortführung und Sanierung des Tantal-Kondensatoren-Geschäfts im eigenen Haus derzeit die beste Alternative darstellt.“ Die Konzernzentrale in München werde Epcos weiter verschlanken, die Wertschöpfung in Niedriglohnländern werde – wie angekündigt – mehr und mehr an Bedeutung gewinnen.

ZDNet.de Redaktion

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