NTT Docomo will sich aus PHS-Geschäft zurückziehen

Der größte japanische Mobilfunkkonzern NTT Docomo will sich von seinem unprofitablen PHS-Geschäft trennen und in Zukunft mehr auf den Ausbau seiner internationalen Mobilfunkaktivitäten setzen. Wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) heute, berichtet, kämpft das als billigere Alternative zu den herkömmlichen Mobilfunkstandards entwickelte Personal Handyphone System (PHS) mit schwindenden Nutzerzahlen. Bei NTT Docomo, dem zweitgrößten PHS-Anbieter des Landes, schreibt die Sparte seit Jahren rote Zahlen. Eine endgültige Entscheidung über den Ausstieg stehe allerdings noch aus, heißt es bei den Japanern.

PHS, das vor allem durch hohe Sprachqualität und attraktive Preise punkten kann, hat sich aufgrund der sinkenden Handypreise der herkömmlichen Mobilfunkstandards nie außerhalb Asiens etablieren können. Das System kämpft vor allem nach dem Markteintritt der 3G-Dienste mit stetig sinkenden Userzahlen.

Bei NTT Docomo sank die Zahl der PHS-Kunden Ende Januar 2005 auf 1,4 Millionen. Den Spitzenwert erreichte der Dienst bereits im Herbst 1997 mit rund 2,1 Millionen Kunden, schreibt das WSJ. Die Sparte fuhr im Neunmonatszeitraum bis Ende 2004 einen operativen Verlust von 17 Milliarden Yen (123,6 Millionen Euro) ein.

Sollte sich NTT Docomo ganz aus dem PHS-Geschäft zurückziehen, bliebe Marktführer Willcom, ehemals PHS-Tochter des japanischen Telekomkonzerns KDDI, als einziger großer Anbieter auf dem japanischen PHS-Markt übrig. KDDI hatte im Vorjahr den Großteil seiner PHS-Sparte DDI Pocket an die US-Beteiligungsgesellschaft Carlyle und den Technologiekonzern Kyocera verkauft und rund 2,1 Milliarden Dollar erlöst.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Onlineshops, die Aufkleber drucken

Durch diese SEO-Maßnahmen hat Google auch Webshops für Aufkleber gern und wird sie ranken.

16 Stunden ago

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Wochen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Wochen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Wochen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Wochen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Wochen ago