ZDNet: Wenn Sie sagen ‚mittlerweile‘: Wie war’s vorher?
Steidl: Vorher hatten wir es hauptsächlich mit Neukunden zu tun. Das hat sich aber in den vergangenen zwölf Monaten deutlich verändert. Ich vermute, dass viele Firmen nach drei, vier, fünf Jahren ihre erste CRM-Lösung abgeschrieben haben und nun konsequent weiter machen wollen.
ZDNet: Siebel hat sich ja im Oktober vergangenen Jahres mit T-Systems verbündet um ebenfalls eine On Demand-Lösung anzubieten. Hat sich das auf Ihre Umsätze ausgewirkt?
Steidl: Klare Antwort: Nein. Ich hab diese Lösung in noch keinem einzigen Projekt gesehen. Fairerweise muss ich eingestehen, dass mir Siebel im vergangenen Jahr in jedem zweiten Projekt begegnet ist – allerdings mit dem herkömmlichen Modell. Auch muss ich allerdings sagen, dass in keinem dieser Projekte Siebel zum Zug kam. Der Kunde hat sich in jedem Fall für etwas anderes entschieden.
ZDNet: SAPs CRM-Lösung findet sich nur selten im Einsatz, aber mit Microsoft könnte Ihnen ein großer Kunde erwachsen. Allerdings gibt es dort Startschwierigkeiten: Gerade hat Redmond den Starttermin der Version 2.0 auf Ende dieses Jahres verschoben. Kommentar?
Steidl: Bislang kenne ich keine Anwender von Microsofts CRM. Es handelt sich um einen ähnlichen Fall wie bei Siebel: Viele Kunden sehen sich das an, keiner entscheidet sich dafür. Allerdings muss man auch sagen, dass wir überhaupt nichts dagegen haben, dass Microsoft die 2.0 nun neuerlich verzögert (lacht). Jede Software braucht einen gewissen Reifegrad, das dauert einfach ein paar Jahre. Das ist bei Microsoft nicht anders wie bei allen anderen. Die brauchen auch ein paar Releases, bis sie dem Markt echte Qualität zur Verfügung stellen können.
ZDNet: Welche Herausforderungen wollen Sie dann in nächster Zeit annehmen? Im Oktober haben Sie Supportforce.com gestartet. Sind vielleicht noch weitere Erweiterungen der Salesforce-Plattform zu erwarten?
Steidl: Der Unterbau von Salesforce und Supportforce, die Sforce, wird von unseren Kunden mehr und mehr dazu benutzt, eigene Anwendungen aufzusetzen. Der nächste Trend beziehungsweise logische Schritt ist es also, dass der Kunde unser CRM-System dazu nutzt, andere Baustellen abzudecken. Auf Basis unserer Architektur werden dann eigene Applikationen entwickelt.
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