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UMTS: Musik als Killerapplikation

Konkret tut sich Nokia mit Microsoft zusammen, um eine Musikplattform für Handys einzurichten, die natürlich auch von den Finnen stammen sollen. Eine Partnerschaft mit dem Streaming-Spezialisten RealNetworks (Real Player) existiert bereits. Sony-Ericsson wird vielleicht schon auf der CeBIT unter der Sony-Marke Walkman ein Musik-Handy herausbringen und Motorola setzt auf Apples Itunes-Plattform. Sinnvoll ist es allemal, unterwegs nur ein elektronisches Teil für Gespräche, das Empfangen von Nachrichten und das Hören von Musik mitnehmen zu müssen. Interessiert dürfte die angepeilte Zielgruppe der 16 bis 35jährigen durchaus sein, vorausgesetzt die Handys sind ausreichend mit Speicher ausgestattet, um mit MP3-Playern mithalten zu können. Das Konzept könnte aufgehen.

Soweit die gute Nachricht. Doch in Deutschland gilt UMTS noch als sehr teuer, was durchaus mit der wirtschaftlichen Lage vieler Konsumenten zusammenhängt. So ist es sicher kein Zufall, dass die Mobilfunker mit einer Studie für Breitbanddienste werben, die in der Schweiz erhoben wurde. Danach sind die Handy-Nutzer bereit, deutlich mehr für attraktive Handy-Dienste wie Film oder Musik auszugeben. Gut für die Mobilfunker und Handy-Hersteller, dass sich die Geräte auch jenseits der bundesdeutschen Grenzen verkaufen lassen. Vor allem Asien gilt als lukrativer Absatzmarkt.

Noch ein Wermutstropfen. Musikdownload braucht zwar Breitband, aber nicht unbedingt UMTS. So bohren die Handy-Hersteller zum einen GSM und GPRS auf, so dass die Übertragungsgeschwindigkeit für Musik reicht. Nokia hat gerade Handys mit den Datentechniken Edge (236,8 Kbit/s) und EGPRS (177,6 Kbit/s) angekündigt. Hinzu kommt, dass die Branche mit HSDPA (rund 8 Mbit/s) und Wimax (mehr als 100 Mbit/s) längst die UMTS-Nachfolge eingeleitet hat.

Bleiben wir positiv: Musikdownload könnte sich tatsächlich als die lang gesuchte Killerapplikation im Consumer-Markt erweisen. Dann klingelt die Kasse und kein Kunde wird danach fragen, mit welcher Technik die Songs übertragen werden, solange es funktioniert.

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ZDNet.de Redaktion

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