Microsoft entdeckt die RFID (Radio Frequency Identification)-Technologie für sich. Der Softwareriese will im nächsten Jahr ein Softwarepaket auf den Markt bringen, das die Hardware, die die RFID-Signale liest, mit der Software, die diese Informationen sinnvoll verknüpft, verbindet. Das Produkt soll sich an Unternehmen richten, die RFID in ihre Lieferkette einbauen wollen aber auch an Software-Firmen, die Produkte auf Basis von Microsoft-Technologie entwickeln wollen, Microsoft-Programm-Manager Alex Renz im Interview mit CNET.
Microsofts RFID-Produkt soll auf der .Net-Entwicklerplattform aufsetzen und auf Dual-Prozessor-Servern laufen, sagte Renz. Zur Informationsspeicherung soll die Datenbank-Software SQL zur Anwendung kommen. Über den Preis hält sich das US-Unternehmen noch bedeckt. Das Produkt werde aber eine kostengünstige Option sein in einem Markt, in dem die Preise bereits gefallen sind, erklärte Renz. Der Softwareriese will das Package nicht nur als allein stehendes Produkt anbieten. Es soll auch in drei Business-Applikationen eingebaut werden – Renz nannte Axapta 4.0, Navision 5.0 und Great Plains 9.0.
RFID befindet sich im Handel derzeit auf stetem Vormarsch. Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens In-Stat wird sich RFID zur meist verbreiteten drahtlosen Technologie entwickeln seit die Handys den Markt betreten haben. Angetrieben wird das Wachstum etwa vom US-Handelsriesen Wal-Mart, der seine Zulieferer verpflichten will, die Waren mit RFID-Chips auszurüsten. Viele tun dies allerdings nur widerwillig und bringen die RFID-Tags erst am Schluss des Produktionsprozesses an. Dadurch werden zwar die Anforderungen von Wal-Mart erfüllt, Kosten- oder Effizienzsteigerungen aber zunichte gemacht. In Deutschland setzt der Handelsriese Metro auf die Technologie. Microsoft hofft, mit seiner Low-Cost-Initiative Unternehmen dazu zu bringen, RFID früher in der Lieferkette einzusetzen.
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