Gericom möchte nicht mehr Billigheimer sein: „Das Preisdumping ist auf Dauer sowohl für uns, als auch für die Händler ruinös“, erklärte Vertriebsvorstand Nils Rabens am Freitag auf der CeBIT. Das Unternehmen hatte vor wenigen Wochen angekündigt, sich verstärkt auf den Bereich LCD-Fernseher zu spezialisieren. Nun möchte die Firma auch bei Notebooks eher auf eine umfangreiche Ausstattung denn auf aggressive Preise achten.
Die Ankündigung erinnert an den inzwischen insolventen PC-Hersteller 4MBO, der mitten in seiner Krise ebenfalls ankündigte, nicht mehr in erster Linie auf Billig-Produkte zu setzen. Im Gegensatz zum Unternehmen aus Plochingen hat Gericom indes schon vor einigen Wochen mit SVA einen Partner für ein Joint-Venture gefunden, mit dem das Geschäft auf eine stabile Basis gestellt werden soll.
Das Unternehmen will außerdem weiterhin über die Retailerschiene via Hofer, Plus und Norma ein preisintensives Sortiment anbieten. Der Anteil der Notebooks, der früher 90 Prozent des Umsatzes ausmachte, soll in den kommenden Monaten und Jahren auf unter 50 Prozent sinken. 2004 wurden bereits nur noch 60 Prozent der Einnahmen im Bereich Notebooks generiert.
Vom LCD-Geschäft erwartet sich Gericom unter anderem deshalb mehr, weil hier noch attraktive Wachstumsraten zu verzeichnen seien. Bei tragbaren Computern indes flache die Wachstumskurve rapide ab.
CEO Hermann Oberlehner nahm nochmals zur Krise von Gericom detailliert Stellung. Diese sei nicht in der Schwäche von Gericom-Produkten begründet gewesen, sondern habe an fehlenden Händlern gelegen. Er will mit einigen neuen Produkten in diesem Jahr auf sein Unternehmen aufmerksam machen. Geplant ist unter anderem ein Navigationssystem mit integrierter Festplatte, das auch MPEG4-Filme abspielen kann.
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