Forscher des Fraunhofer Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI), haben auf der CeBIT 2005 die Display-Technik „Mixed-Reality“ vorgestellt, mit der 3D-Bilder ohne Stereobrille dargestellt werden können. Um den Stereoeffekt ohne Brille zu erreichen, werden auf beide Augen des Betrachters hochaufgelöste, perspektivisch leicht versetzte Ansichten in doppelter UXGA-Qualität projiziert.
Der zwei Meter breite 2D/3D-Mixed-Reality-Desktop besitzt 12 Millionen Pixel Auflösung. Die zweimal 1600 mal 1200 Pixel, die durch eine 30 Zoll große Filterscheibe projiziert werden, lassen ein räumliches Bild in hoher Qualität über der Arbeitsfläche entstehen. Mit dem interaktiven 2D/3D-Display kann man virtuelle Welten nicht nur intensiver erleben, sondern sie auch laut HHI mit eigenen Händen „begreifen“ und arrangieren. Möglich wird das durch ein Set von zehn die Szenen beobachtenden Videokameras. Neun von ihnen sind in der Tischplatte integriert und registrieren die Bewegungen der Finger. Der Zehnte sitzt zentral auf dem Mixed-Reality-3D-Display und ermittelt die Position beider Augen. Laut HHI bietet das System eine nahezu perfekte, „nahtlose“ Mischung von Virtualität und Realität und ermöglicht natürliche Interaktionen.
Ein im HHI entwickelter Gesten-Interpreter setzt die Fingerbewegungen anschließend in Handlungen um, mit denen in die 3D-Darstellung in einem Interaktionsbereich von mehr als 100 Grad „eingegriffen“ werden kann. Anwendungsfelder für das Mixed-Reality-System sehen die Berliner Forscher in der Interaktion am Arbeitsplatz des Konstrukteurs, in der Medizin oder bei der Darstellung von Skulpturen in virtuellen Museen.
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