CeBIT: Telekom will mehr investieren

Der Blick der Deutschen Telekom richtet sich nach einem deutlichen Schuldenabbau in den vergangenen Jahren verstärkt auf profitables Wachstum. Die Telekom will auch wieder mehr investieren. Akquisitionen schloss der Telekom-Vorstand am Dienstag auf der Branchenmesse Cebit ebenfalls nicht aus.

In der neuen Konzernstruktur mit drei Geschäftsfeldern sieht die Telekom die Mobilfunktochter T-Mobile weiter als Wachstumsmotor. Im laufenden Jahr soll sie annähernd so viel Beitrag zum Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) liefern wie die re-integrierte T-Online und die Festnetzsparte T-Com im gemeinsamen Geschäftsfeld Breitband/Festnetz zusammen.

„In den vergangenen zwei Jahren haben wir Schuldenreduzierung und Cashflow-Maximierung betrieben“, sagte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke. Mit der gleichen Entschlossenheit müsse die Telekom nun daran gehen, den Umsatz zu steigern. „Wir streben nicht nach Umsatz um des Umsatzes willen, sondern wir wollen profitables Wachstum.“ Laut der vorgelegten Zehn-Jahres-Planung bis 2014 erwartet die Telekom ein durchschnittliches Umsatzwachstum von rund vier Prozent auf dann 84,9 Milliarden Euro. Die Telekom reduzierte ihre Netto-Schulden zum Jahresende 2004 auf rund 35 Milliarden Euro von rund 61 Milliarden Euro im Jahr 2002.

Finanzchef Karl-Gerhard Eick ergänzte, das niedrige Investitionsvolumen in Sachanlagen der vergangenen zwei Jahre werde sich nicht fortsetzen. „Ich bin nicht dafür, die Investitionen weiter zu senken, um die Kapitalrendite zu steigern“, sagte Eick. Ricke bekräftigte, dass Investitionen auch Akquisitionen bedeuten könnten, der Konzern aber nicht auf Zukäufe um jeden Preis aus sei. „Akquisitionen sind nicht an sich schlecht, aber es gibt schlechte Akquisitionen“, sagte der Telekom-Chef. „Wir sind nicht in Akquisitionsstimmung.“ Ricke ließ zugleich die Tür für eine mögliche Dividendenerhöhung für 2005 offen. „Es gibt noch keine Entscheidung“, sagte er. Laut Zehn-Jahres-Planung soll die Ausschüttung im kommenden Jahr stabil bei 0,62 Euro je Aktie bleiben.

Für das laufende Jahr bekräftigte die Telekom ihr Ziel eines bereinigten Ebitda von 20,7 bis 21 Milliarden Euro. Dazu sollen die Töchter T-Com und T-Online zusammen 9,9 bis 10,1 Milliarden Euro beisteuern. Für T-Mobile alleine rechnet die Telekom mit einem Ebitda von 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro. Einen operativen Beitrag von 1,45 bis 1,55 Milliarden Euro soll die Geschäftskunden-Sparte T-Systems bringen. Pro-Forma-Vergleichszahlen der Divisionen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2004 nannte die Telekom nicht.

Die Telekom hat ihre bisherige Vier-Säulen-Struktur zu Jahresbeginn auf die drei Geschäftsfelder Breitband/Festnetz, Mobilfunk und Geschäftskunden konzentriert. Teil des Umbaus ist die Re-Integration der Internet-Tochter T-Online in den Konzern, über die die Aktionäre von T-Online im April abstimmen, sowie die Verlagerung des Geschäftskundenbereichs von T-Com an T-Systems.

ZDNet.de Redaktion

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