ZDNet: Ebenfalls nicht zu finden sind AMD-Prozessoren in Rechnern bei Mediamarkt und Saturn. Wie lässt sich das erklären?
Polster: Im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres haben wir laut aktueller GfK-Studie mit 51 Prozent über die Hälfte des Retail-Marktes abgedeckt. Wir sind über dieses Ergebnis sehr erfreut. Ich glaube, mehr ist nur sehr schwierig zu erreichen.
ZDNet: Verhält es sich mit Mediamarkt und Saturn ähnlich wie mit Dell?
Polster: Es muss in einer Geschäftsbeziehung grundsätzlich für beide Partner eine Gewinnsituation gegeben sein. Das klappt eben nicht immer. Noch einmal: Wir arbeiten in Deutschland mit über 50 Prozent des deutschen Retail-Marktes zusammen. Das ist eine sehr gute Quote.
ZDNet: Da AMD massiv in Deutschland investiert – Stichwort Dresden -, wäre eigentlich eine Unterstützung durch den Bund angezeigt. Eine solche können wir jedoch nicht ausmachen. Ärgert Sie das?
» Es hat sich zum wiederholten Male bewiesen, dass Wettbewerb grundsätzlich gut ist und sich dadurch die bessere Lösung durchsetzt. « |
Polster: In den vergangenen zwölf Monaten haben wir bezüglich der Offenheit von Ausschreibungen eine Menge erreicht. Das war vorher ganz anders: Häufig waren im öffentlichen Bereich Spezifikationen in einer Art verfasst, die AMD ausschlossen. Das war sicherlich kein böser Wille der ausschreibenden Behörden, sondern vielmehr eine gewisse Nachlässigkeit. Da wurde bequemerweise ein Ausschreibungstext vom anderen abgeschrieben – nur entstand dadurch für uns ein wesentlicher Wettbewerbsnachteil. Das hat sich aber im vergangenen Jahr spürbar geändert. Anfang vergangenen Jahres konnten wir uns lediglich bei 30 Prozent der offenen Ausschreibungen beteiligen, die restlichen 70 Prozent blieben uns aufgrund diskriminierender Beschreibungen von vornherein verschlossen. Die Bundesregierung hat uns insofern unterstützt, indem sie mit der Veröffentlichung spezieller Richtlinien für die Beschaffungsbehörden einen unrechtmäßigen Zustand nahezu beseitigt hat.
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