Im Ergebnis dürfte der Großteil der x86-Umsätze von „bestehenden Kunden kommen, die Sun kennen und gute Gründe haben, eher dort zu kaufen als bei Dell oder IBM, die im Open Source-Bereich schon mehr vorzuweisen haben“.
Das bedeutet, dass die Veröffentlichung von Solaris als Open Source zwar „helfen wird, dessen Überlebensfähigkeit und Verbreitung zu fördern, aber kaum zu dramatischen Gewinnen bei Sun führen wird“.
Aber dieser Schritt führt auch zu Fragen, ob die verbleibenden fünf Prozent an Sparc-Lieferungen im mittleren und oberen Segment ausreichen werden, um dem Prozessor langfristig das Überleben zu sichern.
Sun hat bereits Ausgaben für Forschung und Entwicklung in diesem Bereich gekürzt – eine Folge des Einstellens seines fünfjährigen UltraSparc V-Projekts und des Zusammenschlusses mit Fujitsu, dem anderen wichtigen Befürworter von Sparc und Solaris zur gemeinsamen Entwicklung von High-end-Servern auf Basis von Fujitsu’s Sparc64-Prozessoren.
» Entweder man ist beeindruckt, dass Sun etwas so Tolles kostenlos zur Verfügung stellt, oder man unterstellt, dass sie ziemlich verzweifelt sein müssen. « NEIL WARD-DUTTON DIRECTOR OVUM TECHNOLOGY PRACTICE |
Aber Butler weist auf Folgendes: „Im Prozessorgeschäft zu überleben, ist eine kostspielige Angelegenheit und Sun hat noch eine Menge komplexe Investitionen vor sich, daher muss es sich seine Cash-Cow erhalten. Es gibt viel Gerede um ein kostenloses Solaris, aber so etwas wie ein kostenloses Betriebssystem gibt es nicht, weil irgendjemand für dessen Entwicklung bezahlen muss. Das bedeutet, dass Sun auf die kontinuierliche Nachfrage nach Sparc-Servern als solides Fundament für Investitionen in geistige Höhenflüge benötigt.“
Goguen widerspricht allerdings der Unterstellung, dass die Zukunft für Sparc alles andere als rosig aussieht, und streitet auch ab, dass die mangelnde Klarheit in Sachen Positionierung der unterschiedlichen Produkte die Kunden verwirren könnte.
„Es geht um mehr Auswahl für Kunden und Entwickler – und die haben sie jetzt. Wer mit Solaris arbeiten will, kann dies jetzt tun. Wer Zugriff auf den OpenSolaris-Code wünscht, kann diese Einblicke erhalten. Und wer ein anderes Betriebssystem für andere Aufgaben benutzen möchte, dem bieten wir auch diese Möglichkeit an“, sagt er.
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