Der Telekom steht neuer Ärger ins Haus: Die Verbraucherzentrale Brandenburg registriert seit einigen Wochen Beschwerden über „aggressive Werbemethoden“ des Bonner Unternehmens. Die Betroffenen seien im Auftrag der Telekom angerufen worden, um sich für einen angeblich günstigeren Telefontarif zu entscheiden. Wer nicht gleich auf die Offerte eingeht, dem sei die Zusendung von Infomaterial angeboten worden.
Das Prekäre dabei: Statt Info-Material flatterten den Telekom-Kunden eine Bestätigung einer Vertragsänderung ins Haus, so die Brandenburger Zentrale. Dies soll geschehen sein, obwohl die Kunden die Zustimmung am Telefon ausdrücklich nicht erteilt haben. „Solchen ungewollten Verträgen sollten Verbraucher sofort und nachweislich widersprechen“, rät der Verbraucherschützer Norbert Richter.
Die Verbraucherzentrale Brandenburg geht dennoch davon aus, dass sich viele Verbraucher einfach fügen, „weil sie einen aufwändigen Tarifvergleich oder die Mühe der Gegenwehr scheuen“. Die anhaltend massiven Nachfrage in den Verbraucherberatungsstellen ließen auf tausende Betroffene schließen, die hier von Telekom-Werbern regelrecht überrumpelt werden.
Telekom-Sprecher Walter Genz beruft sich bezüglich der Pannen auf ein Vertriebsunternehmen, das Kundenanrufe über Call Center ohne ausdrückliche Autorisierung für diese aggressive Werbung veranlasste. Inzwischen habe man eine Mitarbeiterin mit der schnellstmöglichen Klärung der Fälle beauftragt.
Grundsätzlich sind Werbe-Anrufe in Deutschland verboten. Nur wenn der Kunde dem ausdrücklich zugestimmt hat, darf er zuhause per Telefon belästigt werden. Die Telekom hatte erst vor zwei Monaten ein Datenleck auf ihrer Site, das ZDNet aufgedeckt hat. Wer im Besitz von Telefon- und Kontonummer von Telekom-Kunden war, konnte mit diesen Daten nicht nur ohne Probleme die Kundennummer samt Adresse ermitteln, sondern auch Zusatztarife im Namen des Kunden bestellen. Außerdem war es möglich, die aktuelle Anschlussart einzusehen.
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