Auf dem Prüfstand: Macromedia Coldfusion MX 7.0

Die wohl offensichtlichste Neuerung ist die Fähigkeit in CFMX 7.0, mit Leichtigkeit Flash-basierte Formulare zu erzeugen. Durch die Verwendung einiger Tags (, , , unter anderen) wird CF ausgefeilte Flash-basierte Formulare generieren. Möglich sind etwa mehrseitige Formulare, ausziehbare und zusammenfaltbare Ziehharmonika-Formulare, Baumstrukturen, Datenraster und Kalender-Komponenten. Die Flash-Formulare sind plattformübergreifend, sehen großartig aus und sind viel einfacher zu programmieren als DHTML-basierte Formulare. Die Formulare können bei Bedarf auch Flash Actionscript-Befehle ausführen. Für Entwickler, die eher über rudimentäre Grafik-Design-Fähigkeiten verfügen, sind die neuen Flash-Formulare eine willkommene Ergänzung.

Wer kein Flash-Fan ist, kann stattdessen Xforms einsetzen. Coldfusion übernimmt dann das Formular und wendet eine XSLT-Skin darauf an (XML Stylesheet Language Transform). So erhält man eine immense Kontrolle über das Aussehen der Formulare und es wird sehr leicht, websiteweite Änderungen an den Darstellungsoptionen vorzunehmen.

Ein anderes stark erwartetes Feature ist die Fähigkeit, PDF- oder Flashpaper-Dateien mit einem einzigen Tag zu erzeugen. Man muss nur den Inhalt mit dem Tag umgeben und den Ausgabetyp festlegen – Coldfusion erledigt den Rest. Die neue Datei enthält dann die Grafiken und das Layout, wie es auf der originalen HTML-Seite war. Die erzeugte PDF- oder Flashpaper-Datei kann auf dem Server gespeichert oder an den Anwender übertragen werden.

Macromedia hat auch eine robuste Reporting-Engine und Fähigkeiten zur Erzeugung von Berichten eingebaut. Durch die Verwendung der Reporting-Engine können Entwickler Datenberichte entwerfen, die bei weitem über normale HTML-Tabellen hinausgehen. Diese Funktion ähnelt beispielsweise Crystal Reports und wird sicher eine viel verwendete Ergänzung sein.

Bis hierhin waren die neuen Funktionen alle offensichtlich. Doch gibt es eine neue Funktion, die vielleicht die bedeutendste von allen ist, auch wenn man sie nicht wirklich sehen kann: Event-Gateways. Coldfusion kann nun über jedes Netzwerk-Protokoll kommunizieren, nicht nur über HTTP. Grundsätzlich ist Coldfusion ein Anwendungsserver für alles geworden. Macromedia hat Event-Gateways eingebaut, so dass Coldfusion SMS-Nachrichten (überwiegend mit Handys genutzt) verschicken, Daten an Instant-Messaging-Clients senden oder asynchrone Coldfusion-Requests ausführen kann. Gateways für zusätzliche Protokolle wie zum Beispiel Telnet können erzeugt werden. Wenn man sich vorstellt, wie eine Anwendung als Reaktion auf einen Datenbank-Bericht oder auf eine Datei, die einem Verzeichnis hinzugefügt wird, automatisch Code ausführt, wird die Bedeutung der Event-Gateway-Funktion wohl klar.

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ZDNet.de Redaktion

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