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Sybari setzt sich in den Microsoft-Mercedes

Sybaris Hauptprodukt hört auf den Namen Antigen und schützt Server-basiert Exchange- und Domino-Server vor Viren. Neben Exchange unterstützt Antigen in der Microsoft-Welt auch noch den Sharepoint Portal Server 2003 und die Sharepoint Services. Im Interview mit ZDNet erläuterte Wilhelm Gerbert, Genaral Manager Central Europe bei Sybari, die voraussichtliche Zukunft seines Unternehmens innerhalb der Grenzen von Microsoft.

ZDNet: Hallo Herr Gerbert, werden die Produkte Ihrer Firma nach der Übernahme durch Microsoft unter dem eigenem Namen weiterexistieren?

Gerbert: Das ist noch nicht ganz entschieden. Zumal die Übernahme ja noch nicht definitiv ist: In der EU haben zwei Staaten noch kein grünes Licht gegeben.

ZDNet: Aber in diesem Fall kann man mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Akquisition durchgewunken wird. Wie sieht’s in dem Fall mit den Namen aus?

Gerbert: Ob die unter dem eigenen Namen oder unter ‚Microsoft Security‘ weiter bestehen werden kann ich heute noch nicht sagen. Auf alle fälle bleiben wir eine eigenständige Einheit.

ZDNet: Bei der Ankündigung der Übernehmen stellte Microsoft in Aussicht, dass Sybari eine Schlüsselrolle im künftigen Sicherheitskonzept spielen soll. Können Sie sich unter dieser Rolle schon etwas vorstellen? Sie setzten ja bekanntlich auf der ISP-Ebene an…

Gerbert: Das ist genau das, was Microsoft gefehlt hat. Wenn Sie sich unsere Produktpalette ansehen, insbesondere unsere Multiple Engine-Technologie, dann wird klar, dass wir ja schon seit Jahren die Server-Produkte von Microsoft absichern. Ob das nun Exchange oder Sharepoint Portal oder etwas anderes ist – der ganze Bereich wird von uns abgedeckt.

ZDNet: Werden Ihre Produkte unter ihren alten Namen weitergeführt werden?

Gerbert: Die Produkte werden als eigenständige Produkte weitergeführt.

ZDNet: Also ähnlich wie bei der Navision-Serie…

Gerbert: Ja, es wird auf keinen Fall dazu kommen, dass Sie ein Longhorn mit integriertem Sybari kaufen können. Unsere Produkte bleiben eigenständig.

ZDNet: Grundsatzfrage: Finden Sie es nicht unethisch, dass der Anbieter des am weitest verbreiteten Betriebssystems für den Schutz eben dieses Systems zusätzlich Geld verlangt? Die Windows-Monokultur bereitet der Virenplage ja erst den Boden.

Gerbert: Das sehe ich nicht so. Lassen Sie uns eine Analogie zum Straßenverkehr ziehen: Dort werden in der Regel die großen Mercedes-Wägen zerkratzt, nicht der kleine Polo. Übertragen bedeutet das: Von den 800 Millionen PCs weltweit läuft zu 96 Prozent irgendetwas von Microsoft. Wenn ich Viren oder Spam produziere, dann suche ich mir die am weitest verbreitete Plattform aus, also Microsoft. Würde auf 96 Prozent aller Rechner Linux laufen, dann hätten wir es mit einer Linux-Viren-Plage zu tun. Warum sollte Microsoft also nicht hergehen und Security zu einer neuen Business-Einheit machen?

ZDNet.de Redaktion

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