Der Chiphersteller Intel könnte noch im April seine ersten Dual Core-CPUs auf den Markt bringen. Dies legen zumindest die Äußerungen von Abhi Talwalkar, Senior Vice President der Intel Digital Enterprise Group, auf dem Intel Developer Forum im Taiwan nahe. Er sagte, dass der Pentium Extreme Edition und die entsprechenden Chipsätze derzeit an die PC-Hersteller ausgeliefert würden und Dual Core-Rechner kurz vor der Vorstellung stünden.
Ein weiterer Intel-Mitarbeiter sagte ebenfalls, dass erste Dual Core-PCs im April auf den Markt kommen würden, Dell konnte sich zu der Aussage „in den kommenden Wochen“ durchringen. Damit erhält das Dual Core-Rennen eine weitere überraschende Wendung. Erst in der vergangenen Woche waren Gerüchte aufgetaucht, wonach AMD erste Dual Core-CPUs für Server am 21. April vorstellen will, Monate vor dem urspünglich geplanten Datum. Durch den neuerlichen Schachzug könnte Intel seinem kleineren Konkurrenten doch zuvorkommen.
Die Situation erinnert an das Gigahertz-Rennen im Jahr 2000. Nachdem bekannt wurde, dass Intel den Launch eines 1-GHz-Chips für März vorgesehen hat, hat AMD seine Roadmap geändert und stellte eine entsprechend getaktete Variante des Athlon vor Intel am 6. März vor.
Letztendlich geht es in beiden Fällen vorrangig um das Prestige, als erster mit einer entsprechenden Lösung auf dem Markt zu sein. Denn auch im Jahr 2000 hat es noch Monate gedauert, bis die Chips in größeren Mengen verfügbar waren. Ähnlich wird es auch diesmal sein. Die Produktion von Dual Core-Chips hat erst kürzlich begonnen, das heißt die Stückzahlen sind noch relativ niedrig.
Dazu kommt, dass die Chiphersteller durch Dual Core-CPUs zunächst nicht auf große Mehreinnahmen hoffen können. Denn durch den zweiten Kern vergrößert sich der Die und der gesamte Chip wird komplexer. Im Vergleich mit Single-Core-CPUs liegen die Herstellungskosten höher. Da sich die Preise aber wohl auf deren Niveau oder zumindest nicht wesentlich darüber bewegen werden sinken die Margen. Entspannen wird sich die Situation erst, wenn die Chips im kleineren 65-Nanomenter-Verfahren gefertigt werden, was frühestens zur Jahreswende möglich sein wird.
Ein differenziertes Bild zeigt der ZDNet-Test des Pentium Extreme Edition. Während einige Anwendungen erheblich profitieren und das Potential von Dual Core-CPUs deutlich machen, können manche Programme mit dem zweiten Kern nichts anfangen und laufen aufgrund der niedrigeren Taktfrequenz langsamer.
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