Rollenwechsel bei der Deutschen Telekom: Das Mobilfunkgeschäft wird jetzt die umsatzstärkste Sparte des Konzerns und löst damit das traditionell führende Festnetz ab. Die Veränderung hat zwei Ursachen: die Umstellung der Rechnungslegung von HGB auf den neuen internationalen Bilanzierungsstandard IRFS sowie die neue Konzernstruktur der Telekom, die die bisherigen vier Sparten zu drei strategischen Geschäftsfeldern zusammenfasst. Wie sich diese beiden Effekte auf die Geschäftszahlen des Konzerns für das vergangene Jahr pro forma ausgewirkt hätten, dazu hat die Telekom gestern detaillierte Unterlagen veröffentlicht.
Demnach setzt die Mobilfunksparte mehr als 25 Milliarden Euro um, das schließt auch die Umsätze der osteuropäischen Mobilfunkbeteiligungen in Höhe von mehr als einer Milliarden Euro ein, die in HGB-Bilanzen noch der Festnetzsparte T-Com zugeordnet waren. Der Umsatzabstand zwischen den beiden Geschäftsfeldern wird sich künftig weiter vergrößern, da der Mobilfunk deutlich schneller wächst – während das Festnetz schrumpft. So sagen Analysten dem europäischen Geschäft mit Handy-Diensten ein Umsatzplus von etwa sechs bis acht Prozent in diesem Jahr voraus. Die Telekom könnte in dieser Sparte sogar mehr erreichen, da die US-Mobilfunktochter des Konzerns noch schneller zulegt als die europäischen Beteiligungen.
Im Festnetz sinken die Branchenumsätze nach Prognosen von Credit Suisse First Boston dagegen um etwa drei Prozent jährlich. Dazu trägt unter anderem bei, dass Kunden inzwischen häufiger zum Mobiltelefon greifen oder über das Internet telefonieren, was deutlich billiger ist als traditionelle Festnetzgespräche. Um diese Rückgänge zu kompensieren, hat die Telekom die Fusion des Festnetzgeschäfts mit ihrer Internettochter T-Online beschlossen. Der Konzern will so neue Dienste entwickeln.
Insgesamt wird der Konzern nach eigenen Angaben dieses Jahr 61,1 Milliarden Euro umsetzen und damit sechs Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll um etwa sieben Prozent auf bis zu 20,8 Milliarden Euro steigen. Daran wird das Festnetzgeschäft nach Ansicht von Analysten – ähnlich wie im vergangenen Jahr – den größten Anteil haben und etwa die Hälfte dieses operativen Ergebnisses beisteuern. Die Mobilfunksparte arbeitet derzeit noch an einer Verbesserung ihres Ebitda. Ein Sparprogramm, das bis 2007 läuft, soll die jährlichen operativen Kosten um eine Milliarden Euro und damit etwa zehn Prozent senken.
Offiziell stellt die Telekom ihre Bilanz in diesem Jahr nach IFRS um. Anhand der Zahlen vom Vorjahr verdeutlicht der Konzern, wo sich die größten Effekte durch die Umstellung ergeben. Das gilt unter anderem für die Höhe der Schulden. So lagen die Verbindlichkeit laut IRFS 2004 bei knapp 40 Milliarden Euro und damit gut vier Milliarden Euro höher als laut HGB. Dazu trägt unter anderem bei, dass die Telekom Immobilien teilweise verkauft und dann durch Leasing-Verträge mietet. Laut IRFS schlagen diese Ausgaben als langfristige Verpflichtungen zu Buche und laut HGB nur als laufende Ausgaben. Ein weiterer Grund für die höheren Verbindlichkeiten laut neuen Bilanzierungsregeln sind die mit Forderungen besicherten Anleihen – die so genannten Asset Backed Securities.
Eine große Differenz ergibt sich durch IFRS zudem beim Nettogewinn, da beispielsweise die planmäßigen Abschreibungen auf Firmenwerte und auf die US-Mobilfunklizenzen wegfallen. Aus einem bereinigten Konzernüberschuss von 2,2 Milliarden Euro laut HGB wird laut IFRS ein Gewinn von 3,7 Milliarden Euro.
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