Der Softwarehersteller Microsoft hat im Rahmen seines Patch Day insgesamt acht Updates für Schwachstellen in den Produkten Windows, Office, MSN Messenger und Exchange zur Verfügung gestellt. Drei Windows-Lücken wurden mit der zweithöchsten Gefahrenstufe klassifiziert, die restlichen Löcher mit dem höchsten Schweregrad.
Jede der Schwachstellen kann laut Microsoft dazu genutzt werden, aus der Ferne die Kontrolle über einen Rechner zu übernehmen. Betroffen sind Windows-Versionen ab 2000 SP 3. Die Schwachstellen befinden sich im Kernel, in der Shell und im TCP/IP-Stack des weit verbreiteten Betriebssystems. Die Lücke im Internet Explorer ermöglicht beim Besuch von manipulierten Websites die Ausführung von schädlichem Code.
Aus dem Office-Paket ist die Textverarbeitung Word ab Version 2000 betroffen, vom MSN Messenger die Version 6.2. Der in der vergangenen Woche veröffentlichte MSN Messenger 7 hat die Schwachstelle nicht.
Besonders besorgt äußern sich Experten über das Sicherheitsproblem in der Groupware Exchange. Betroffen sind Versionen ab 2000 SP3. Die Sicherheits-Spezialisten von Internet Security Systems befürchten, dass Hacker auf Basis der jetzt bekannten Details einen Wurm nach dem Vorbild von Sasser kreieren könnten. „Es sind keine Interaktionen des Anwenders notwendig, um die Lücke auszunutzen“, verdeutlicht Neel Mehta von ISS das Problem.
Neben den Sicherheits-Updates hat Microsoft zwei Aktualisierungen für den Windows Installer und den Background Intelligent Transfer Service bereitgestellt.
Anwender der betroffenen Produkte sollten die von Microsoft zur Verfügung gestellten Updates schnellstmöglich installieren. Der Softwarehersteller bietet auf seiner Website eine Übersicht sowie die Möglichkeit zum Download der Patches. Teilweise können diese auch über Windows Update beziehungsweise Office Update heruntergeladen werden.
Übersicht der Windows-Sicherheitsupdates für April 2005
http://www.microsoft.com/germany/sicherheit/bulletins/200504
Security Bulletins:
MS05-016, Schweregrad: Hoch
Sicherheitsanfälligkeit in Windows Shell kann Remotecodeausführung ermöglichen (893086)
MS05-017, Schweregrad: Hoch
Sicherheitsanfälligkeit in MSMQ kann Codeausführung ermöglichen (892944)
MS05-018, Schweregrad: Hoch
Sicherheitsanfälligkeit im Windows-Kernel könnte Erhöhung von Berechtigungen und Denial-of-Service ermöglichen (890859)
MS05-019, Schweregrad: Kritisch
Sicherheitsanfälligkeiten in TCP/IP können Remotecodeausführung und Denial-of-Service ermöglichen (893066)
MS05-020, Schweregrad: Kritisch
Kumulatives Sicherheitsupdate für Internet Explorer (890923)
MS05-021, Schweregrad: Kritisch
Sicherheitsanfälligkeit in Exchange Server kann Remotecodeausführung ermöglichen (894549)
MS05-022, Schweregrad: Kritisch
Sicherheitsanfälligkeit in MSN Messenger kann Remotecodeausführung ermöglichen (896597)
MS05-023, Schweregrad: Kritisch
Sicherheitsanfälligkeiten in Microsoft Word können Remotecodeausführung zur Folge haben (890169)
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