Der südkoreanische Elektronikkonzern LG Electronics will mit einer neuen Fabrik in Polen zum Marktführer für digitaltaugliche TV-Geräte in Europa werden. Insgesamt investiert der Konzern 110 Millionen Dollar in Produktions- und Forschungseinrichtungen in der Stadt Mlawa.
Das teilte LGE gestern in Seoul mit. Schon im kommenden Jahr, in dem mit der Fußball-Weltmeisterschaft ein Schub für digitales Fernsehen erwartet wird, soll sich die Produktionskapazität in Polen so von 1,5 Millionen Plasma- und Flüssigkristall-Fernseher auf drei Millionen verdoppeln. 2010 sollen es bereits sechs Millionen Geräte sein.
So will LGE 2007 Marktführer bei digitalen Fernsehgeräten weltweit und auch in Europa sein. Derzeit stehen die Koreaner nach eigenen Angaben in Europa auf Platz zwei bis drei bei Plasma- und LCD-Fernsehern. Die Investition fällt in eine Zeit, in der die Preise für Flachbildschirme binnen eines Jahres um rund die Hälfte gefallen sind. LG.Philips, der weltweit zweitgrößte Produzent von Flachbildschirmen, an dem LGE und Philips aus den Niederlanden, die Mehrheit halten, hatte im ersten Quartal erstmals seine Bildschirme unter Produktionskosten verkauft – und netto umgerechnet 60 Millionen Euro Verlust gemacht.
LGE, seit sechs Jahren in Polen, will mit der neuen Investition rund 3 000 Arbeitsplätze schaffen. Die polnische Regierung wird den Produktionskomplex als Sonderwirtschaftszone deklarieren und LGE bis 2017 von der Unternehmenssteuer befreien. Der mit einem Umsatz von 38 Milliarden US-Dollar und weltweit 66 000 Beschäftigten zweitgrößte koreanische Elektronikkonzern hinter Samsung Electronics setzt stark auf digitales Fernsehen. In den USA haben bereits die Konkurrenten Sharp und Mitsubishi Electric aus Japan Lizenzen für eine Technologie, die LGE hier hält, erworben.
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