Nach einem schwachen Gewinn im ersten Quartal dieses Jahres drückt der US-Computerriese IBM auf die Kostenbremse. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ will der Konzern in Westeuropa tausende Stellen streichen.
In Deutschland sollten zwei und in Schweden fünf Standorte geschlossen werden, berichtet das Blatt. Die Beschäftigten seien bereits informiert worden. Die Stellen würden zum Teil in billigere osteuropäische Staaten verlagert. IBM beschäftigt weltweit 330.000 Menschen. IBM hatte am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitgeteilt, dass aus dem laufenden Geschäft in den ersten drei Monaten des Jahres ein Gewinn von 1,41 Milliarden Dollar oder 85 Cent je Aktie erzielt wurde.
Der IBM-Quartalsumsatz legte gegenüber dem entsprechenden Vorjahresabschnitt nur um 3,3 Prozent auf 22,9 Milliarden Dollar (17,8 Milliarden Euro) zu. Klammert man Wechselkursveränderungen aus, stieg der Umsatz lediglich um ein Prozent.
„Nach einem starken Start hatten wir in den Schlusswochen des Quartals Schwierigkeiten Transaktionen abzuschließen, besonders in Ländern mit schwachen Wirtschaftskonditionen“, erklärte IBM-Konzernchef Samuel Palmisano. Das galt nach seinen Angaben auch für kurzfristige globale Dienstleistungs-Abschlüsse. „Deshalb haben wir nicht all unsere Ziele für dieses Quartal erreicht“, konzedierte der IBM-Chef.
IBM legte in Nord- und Südamerika nur um zwei Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar zu. In der Region Europa/Naher Osten/Afrika stieg der Umsatz um sieben Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar und im asiatisch-pazifischen Raum um ein Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar.
Die Dienstleistungssparte, die mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes bringt, erhöhte den Umsatz um sechs Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar. Die Sparte hatte in der Berichtszeit Dienstleistungsaufträge von zehn Milliarden Dollar verbucht und hatte einen Auftragsbestand von 110 Milliarden Dollar.
Der Umsatz mit Rechnern stagnierte mit 6,7 Milliarden Dollar. Bei PCs gab es einen Umsatzrückgang von drei Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar. IBM verkauft seine PC-Sparte für 1,25 Milliarden Dollar an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo. Die Transaktion dürfte im zweiten Quartal vollzogen werden. Der Software-Umsatz zog um zwei Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar an.
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