ZDNet: Dann wollen wir einmal annehmen, ich sei ein Start-up mit einer selbstgestrickten CRM-Software mit Sitz an der österreichischen Grenze. Wie greift mir Microsoft unter die Arme?
Seemayer: Wir arbeiten mit bestehenden Initiativen zusammen. Das Unternehmen muss also mit einer dieser Initiativen in Kontakt sein. Wenn uns eine solche Initiative einen Gründer als förderungswürdig vorschlägt – angepeilt sind etwa drei Vorschläge pro Initiative – dann gehen wir in die Intensiv-Förderung über. Dann sehen wir, was wir konkret für den Gründer tun können. Etwa, indem wir intern Türen öffnen. Im Falle eines Security-Experten etwa haben wir seine Markteinschätzung mit der unseres Experten verglichen, wir überprüfen, inwieweit seine Strategie Marktchancen hat. Wir stellen ihm und uns also die Frage: Macht das ganze Sinn? Wo sind mögliche Barrieren? Solche Gespräche sind sehr, sehr hilfreich für einen, der kurz vor der Gründung steht, und nicht genau weiß, wie der Markt einzuschätzen ist. Als Pate zeigen wir dem Gründer Ansprechpartner auf und machen ihn bekannt mit wichtigen Leuten.
ZDNet: Bevor wir auf die Patenschaft noch vertieft eingehen: Wie lange soll die Aktion eigentlich laufen?
Seemayer: Wir legen sie auf mindestens drei Jahre aus. Jährlich sollen auf einem Gipfel Bilanzen gezogen werden. Das wird unser Beirat erledigen. Dazu muss ich sagen, dass alle Beiratsmitglieder mit hohem Engagement an die Sache herangehen. Das sind Leute mit Leidenschaft, die das Thema vorantreiben wollen.
ZDNet: Diese Zwischenbilanzen werden offen gelegt?
Seemayer: Natürlich. Die Bilanzen werden wir auf entsprechenden Veranstaltungen vorlegen und anhand einiger Beispiele Ergebnisse aufzeigen.
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