Microsoft plant, in der nächsten Windows-Version Longhorn das PC-Äquivalent eines Flugschreibers einzubauen. Damit soll ein besseres Verständnis für und ein besserer Schutz gegen Abstürze erreicht werden. Dies kündigte Bill Gates auf der Windows Hardware Engineering Conference (WinHEC) an.
„Stellen Sie sich das als einen Flugschreiber vor: Wenn es zu irgendeiner Zeit ein Problem gibt, hilft uns die Black Box bei der Diagnose, was passiert ist“, sagte Gates.
Das Aufzeichnungsprogramm wird auf der in Windows bereits existierenden Fehlerberichterstattung Watson basieren. Es wird Microsoft aber tiefer gehende Informationen übermitteln, zum Beispiel, welche Programme zum Zeitpunkt eines Absturzes liefen, und sogar den Inhalt von Dokumenten, die gerade erstellt wurden. Unternehmenskunden können darüber hinaus festlegen, ob ihre IT-Mitarbeiter diese Informationen ebenfalls erhalten sollen, wenn der Rechner eines Mitarbeiters abstürzt.
Endanwender werden selbst beeinflussen können, ob die Daten gesendet werden und welche Informationen sie Microsoft zur Verfügung stellen wollen. Die endgültige Abwicklung steht noch nicht fest. Der Windows-Produktmanager Greg Sullivan kündigte aber an, dass die User benachrichtigt würden und die Option bekämen, die Informationen vor dem Versenden zu ändern und etwa den Inhalt einer E-Mail zu löschen, die sie zum Zeitpunkt des Absturzes angefangen hatten zu schreiben. Die Berichte würden außerdem anonym eingereicht.
„Unsere Haltung ist die, dass der Anwender die Kontrolle behalten soll“, sgate Sullivan. „In einer Endkunden-Umgebung hat man über ein Dialogfenster die freie Wahl, ob man seine Informationen übermitteln möchte, und welche genau das sind, so dass man Zeichen für Zeichen kontrollieren kann, was versendet wird.“
In einem Unternehmen dagegen könnten die IT-Manager ihre Richtlinien festlegen. Wenn sie es darauf anlegten, sämtliche Informationen zu erhalten, könnten sie auch in Erfahrung bringen, dass ein Anwender zum Crash-Zeitpunkt ein Video von einer bestimmten Site angesehen hatte. Oder sie erführen, dass ein Mitarbeiter zum fraglichen Zeitpunkt im Instant Messenger gechattet hatte – und auch mit wem und worüber.
Der Analyst Richard Doherty sagte indessen, Microsoft habe wohl kaum genug Feedback bekommen, was die Anwender von solcher Überwachung dächten. Selbst Linienflug-Piloten hätten durchgesetzt, dass ihre Kommunikation während des Flugs nicht aufgezeichnet werde. Microsofts Version einer Black Box sei nur „das Bemühen um mehr Tests aus der Praxis“.
Greg Sullivan von Microsoft gibt dagegen zu bedenken, dass Unternehmen auch jetzt schon Software von Drittherstellern installieren könnten, um ihre Mitarbeiter zu überwachen. Außerdem haben seiner Meinung nach Unternehmen mit Windows auch jetzt schon eine recht gute Kontrolle darüber, welche Daten sie bei Abstürzen erhalten und welche an Microsoft gesendet wird. Die neue Black Box verbessere einfach nur „die Bericht-Infrastruktur um detaillierte Verwaltung“.
Microsoft möchte darüber hinaus auch den Windows-Anwendern mehr Informationen liefern, wenn sie einen Fehlerbericht an das Unternehmen schicken. Seit Windows XP bekommen die User wenigstens sehr allgemeine Informationen zum Problem. Microsoft will in Zukunft Details zum aufgetretenen Fehler zurücksenden, und Hinweise, wie man das Problem beheben kann.
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