EMC schießt zurück

ZDNet: Sie haben es vorhin selbst angesprochen: EMC sitzt selbst an einer Virtualisierungslösung. Können Sie uns mittlerweile den genauen Erscheinungstermin nennen?

Kroh: Selbstverständlich. Zunächst aber stellt sich die Grundsätzliche frage, wo ich mit der Virtualisierung ansetze. Auf dem Array, auf dem Server oder woanders. Wir haben uns dafür entschieden, dass die Virtualsierung ins Netz gehört. Dazu arbeiten wir mit Standards, die in der SNIA entwickelt werden und beispielsweise von Unternehmen wie Brocade , Mc Data oder Cisco zur Verfügung gestellt werden. Wichtig ist uns, dass wir unabhängig von den einzelnen Arrays virtualisieren können. Vorstellen werden wir das ganze Mitte Mai auf unserer Anwenderkonferenz in New Orleans. Auf der Storage Networking World haben wir das Produkt bereits demonstriert.

ZDNet: Ihre Position als Größter Anbieter von Storage-Software hate erst vor wenigen Tagen Gartner bestätigt, das steht außer Zweifel. Ihr Marktanteil wuchs von 2003 auf 2004 von 27,4 auf 29,5 Prozent. Nichtsdestoweniger steht die Frage im Raum, ob Sie sich einer Zusammenarbeit mit Netapp verwehrt haben.

Kroh: Ich bin der Meinung, dass wir die Bedürfnisse unserer Kunden auch ohne eine Zusammenarbeit mit Netapp sehr gut abdecken können. Eine solche Zusammenarbeit hat folglich nicht eben oberste Priorität für uns.

Zudem wird gerade in der Storage Networking Industry Association (SNIA) ein Standard zum Thema Virtualisierung entwickelt, der auch in unserem kommenden Virtualisierungs-Produkt integriert ist. Diesen Standard wird künftig wohl jeder implementieren – dann ist eine allgemeine Offenheit gegeben.

ZDNet: Netapp steht in Zukunft also die Möglichkeit offen, auch EMC zu virtualisieren?

Kroh: Dieser Standard ist noch in der Definitionsphase. Wir werden die ersten sein, die ihn unterstützen. Die Situation ist eine ähnliche wie im Bereich Storage-Management, wo es die SMIS (Storage Management Initiative Specification) bereits gibt. Dieser wird von der gesamten Industrie unterstützt.