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Sun will Veröffentlichung des Niagara-Chips vorziehen

Andy Ingram, der Vizepräsident für Marketing bei Sun Microsystems, hat gestern in einem Interview neue Prioritäten bei der Chipentwicklung angekündigt. So soll die Niagara-CPU vielleicht vor dem konventionelleren Ultrasparc IIIi+ herauskommen. „Es kann sein, dass wir Niagara vor dem IIIi+ herausbringen. Wir glauben, dass die Verfügbarkeit von Niagara für uns und unsere Kunden wichtiger ist.“

Suns Ultrasparc-CPUs sind die Basis für die in den 90er-Jahren äußerst erfolgreiche Server-Baureihe von Sun, haben aber inzwischen Marktanteile an Server mit Intel-Xeon-Prozessoren und IBM-Power-Chips abgeben müssen. Inzwischen hat Intel mit dem Itanium, den hauptsächlich Hewlett-Packard verbaut, einen weiteren Prozessor im Rennen. Sun hat darauf mit drei auf Sparc basierenden Prozessorentwürfen reagiert: Niagara, dessen Nachfolger Niagara II und der High-end-Variante Rock.

Die für 2006 angekündigte CPU Niagara verfügt über acht Prozessor-Kerne auf einem Silizium-Element. Jeder dieser „Cores“ kann vier als „Threads“ genannte Befehlssequenzen gleichzeitig abarbeiten. Sun meint, ein Niagara-Server werde mehrere separate Geräte ersetzen können. Der Sparc IIIi+ dagegen hat nur einen Prozessor-Kern, der immer nur einen Thread abarbeitet. Er soll zur Aktualisierung von Low-end-Servern wie V440, V240 und V210 dienen und war ursprünglich für 2005 angekündigt.

Der Unterschied bedeutet nicht, dass Niagara eine einzelne Aufgabe schneller abarbeitet als eine Ultrasparc IIIi+-CPU, sondern, dass der Prozessor andere Aufgaben übernehmen kann, wenn neue Daten aus dem vergleichsweise langsamen Speicher geholt werden müssen. Niagara kann also mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen und soll etwa den fünfzehnfachen Durchsatz eines Ultrasparc-IIIi-Chips haben.

Ein weiterer Vorteil von Niagara soll der Stromverbrauch sein: Der Prozessor nehme 56 Watt auf, erklärt Ingram. Zum Vergleich: AMDs Opteron-Chips nehmen rund 95 Watt auf, Xeon-Prozessoren zwischen 90 und 130 Watt.

Ingram erklärte, dass Suns Kapazitäten nicht ausreichten, Server mit beiden CPUs gleichzeitig zu testen. Insbesondere die hohen Ansprüche von Regierungsbehörden machten einen Austausch zahlreicher Komponenten und anschließende neuerliche Tests notwendig.

ZDNet.de Redaktion

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