Scripting mit Java: Das Bean Scripting Framework

Derzeit wird JSR223 („Scripting for the Java platform“, basierend auf der Arbeit an BSF) der letzten öffentlichen Prüfung unterzogen, über die Integration in die Java-Plattform wird abgestimmt. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Wer jetzt schon Javas Scriptingfunktionen ausprobieren will, muss BSF 2.3 verwenden, welches auf der Jakarta-Website zu finden ist. Leider ist die Dokumentation reichlich lückenhaft und im Resources-Bereich finden sich viele tote Links. Von daher empfiehlt es sich, den Quellcode herunterzuladen und die javadoc-Dateien mit Ant zu erstellen, falls man die Dokumente zur BSF-API benötigt.

Das BSF ist eine einzelne jar-Datei, die man dem Klassenpfad hinzufügen muss. Es enthält selber keine Sprachen, unterstützt aber standardmäßig Rhino, Jython, Jacl und Net Rexx; Bean Shell, Jruby, Judo Script, Groovy und Object Script bringen alle ihre BSF-Unterstützung mit. Die Sprachen, die man verwenden möchte, muss man selber herunterladen und die entsprechenden jar-Dateien ebenfalls dem Klassenpfad hinzufügen. Für das Beispiel in diesem Artikel benötigt man Jython und Groovy.

Sobald man den Klassenpfad entsprechend ergänzt hat, kann man mit dem Programmieren beginnen. Als Erstes benötigt man einen BSF-Manager:


BSFManager bsfmanager=
new BSFManager();

Der BSF-Manager ermöglicht den Zugriff auf die Script-Engines (BSF-Engines), welche als Schnittstelle zwischen der Scriptsprache und dem Framework dienen. Jede Sprache hat dabei ihre eigene BSF-Engine, welche mit dem BSF-Manager registriert werden muss. Das BSF bringt Engines für die erwähnten unterstützten Sprachen mit und registriert diese automatisch.

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Script auszuführen, entweder über den Aufruf von Eval() oder Exec(). Eval() gibt ein Ergebnis vom Script zurück.

Der erste Parameter ist der Name der Sprache. Der zweite ist eine „Quell“-Angabe: Bei Scripts in Dateien ist dies üblicherweise der Dateiname, in diesem Fall wird allerdings ein literaler String ausgewertet, so dass hier ein Dummywert eingesetzt wurde. Die nächsten beiden Ganzzahlen sind Werte für Zeilen und Spalten als Hilfe, wenn das Script einen Fehler erzeugt. Und schließlich folgt das eigentliche Script, in diesem Fall eine schlichte Berechnung. Eval() und Exec() lösen beide eine BSFException aus, falls etwas im Script schief geht, daher wird der Code in einen try…catch-Block eingeschlossen. Wenn man den Code ausführt, ergibt sich folgende Ausgabe:


org.python.core.PyInteger 54

Damit hat man erfolgreich ein Script ausgeführt. Man beachte, dass der Rückgabewert in diesem Fall eine Instanz von PyInteger ist. Um daraus einen Integer-Wert zu machen, behandelt man den Rückgabewert einfach als String (wie im Beispiel durchgeführt).

Page: 1 2 3 4 5

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

2 Tagen ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

2 Tagen ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

2 Tagen ago

Internet-Tempo in Deutschland: Viel Luft nach oben

Höchste Zeit für eine schnelle Kupfer-Glas-Migration. Bis 2030 soll in Deutschland Glasfaser flächendeckend ausgerollt sein.

2 Tagen ago

Erste Entwickler-Preview von Android 16 verfügbar

Schon im April 2025 soll Android 16 den Status Plattformstabilität erreichen. Entwicklern gibt Google danach…

2 Tagen ago

Kaspersky warnt vor Cyberangriff auf PyPI-Lieferkette

Die Hintermänner setzen KI-Chatbot-Tools als Köder ein. Opfer fangen sich den Infostealer JarkaStealer ein.

3 Tagen ago