Was war schief gegangen? Die GSE hatte in diesem Jahr mit einem Problem zu ringen, das man sonst eher bei einem Kaninchenzüchterverein erwartet hätte. Region Manager Christoph Laube räumte nach fünf Jahren seinen Stuhl. In dieser Zeit hatte er, dem Vernehmen nach, die Organisation nahezu im Alleingang geführt und damit seine Kollegen mit fertig geplanten Veranstaltungen verwöhnt, die nur noch abgenickt zu werden brauchten. Er scheint es jedoch versäumt zu haben, sein Organisationstalent zu institutionalisieren. In der Folge rangen seine Nachfolger mit den schon erwähnten Anfängerproblemen. Für sie erwies es sich als unerwartet schwierig, das Programm mit nützlichen und hochwertigen Vorträgen aus den eigenen Reihen zu füllen.
Hier sprang allerdings Hersteller IBM ein, so dass sich insgesamt ein zwar etwas bunt zusammengewürfeltes aber akzeptables Programm ergab. Als besonders nützlich lobten die Zuhörer den Beitrag von Cisco über die Eignung von IP-Telefonie für Unternehmen sowie das IBM-Referat über die optimale Linux-Plattform. Gut besucht waren auch die Veranstaltungen, zu den Themen Webshpere und System-Management.
Die GSE-Leitung hat ihre Probleme erkannt und auch schon angegangen. Wichtigster Teil der Lösung ist die Etablierung einer zentralen Arbeitsgruppe, die IT-Trends frühzeitig aufspüren soll. Die Ergebnisse sollen helfen die GSE inhaltlich stets aktuell zu positionieren und zudem in klare, nutzenorientierte Tagungsprogamme einfließen. „Pannen, wie in diesem Jahr, sind künftig nicht mehr zu befürchten“, versichert GSE-Pressesprecher Michael Weiß.
Die Anwendervereinigung steht aber auch vor grundsätzlichen Schwierigkeiten. Noch erreicht die GSE Deutschland rund 560 Mitgliedsunternehmen mit insgesamt 6000 IT-Fachleuten. Doch seit Jahren sinkt aufgrund der grassierenden RZ-Konsolidierung die Mitgliederzahl. Outsourcing und Modernisierung der IT mit Hilfe von Unix- anstatt Mainframe-Systemen verschärfen den Negativtrend.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Mainframe-Club oder Kaninchenzüchterverein?
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.