In den USA ist der nach Behördenangaben bisher weltweit größte Spammer-Ring zerschlagen worden. Tom Reilly, Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Massachusetts, hat Anklagen gegen sieben Personen und zwei Unternehmen erhoben. Diese sollen von Boston bzw. Russland aus operiert haben. Der Spammer-Ring hat eine beachtliche Größe erreicht und weltweit operiert.

Die Spammer haben über ein ausgeklügeltes Netzwerk verfügt. Sie sollen Hundert Mio. von Junk-Mails weltweit verschickt haben, in denen unter anderem Medikamente, Software und Kredite angeboten wurden. Verschickt wurden die Mails von Servern in China, Korea, Brasilien und Taiwan. Um ihre Spuren zu verwischen, haben sich die Spammer hinter Mail-Adressen aus Monaco, Australien und Frankreich versteckt. Behilflich waren den Spammer auch noch Affiliates in diversen Ländern, die ebenfalls die Spam-Mails verschickten. Zu der internationalen Bande gehörten schließlich noch Produzenten, etwa in Indien, wo gefälschtes Viagra hergestellt worden ist.

Den Angeklagten werden sowohl Verstöße gegen Gesetze des Staates Massachusetts als auch gegen Bundesgesetze wie den Can-Spam-Akt vorgeworfen. Wesentlich an der Aufdeckung der Spammer beteiligt war nach Behördenangaben das Internet-Safety-Enforcement-Team des Softwaregiganten Microsoft. Das Team hat Mitte vorigen Jahres unter anderem mehrere Dummy-E-Mail-Accounts auf Hotmail eingerichtet. Auf diesen Adressen landeten binnen kürzester Zeit 45.000 Spam-Mails des nunmehr ausgehobenen Ringes.

Microsoft engagiert sich schon seit einiger Zeit im Kampf gegen die Versender unerwünschter Massenmails. Im Herbst des Vorjahres hat der Softwaregigant gemeinsam mit AOL, Earthlink und Yahoo mehrere Klagen gegen Spammer eingebracht. Die Unternehmen haben sich zur Anti-Spam Alliance zusammengeschlossen. Im April hat Microsoft schließlich Klagen gegen Online-Betrüger, gegen so genannte Phisher, auf den Weg gebracht.

ZDNet.de Redaktion

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