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Microsoft: Ältere PCs sollen zu Thin Clients werden

Microsoft entwickelt derzeit unter dem Codenamen „Eiger“ eine Windows-Version, die ältere PCs zu Thin Clients machen soll. Programme werden dann auf einem Server ausgeführt und nicht mehr auf dem lokalen Desktop. Technisch gesehen handelt es sich bei Eiger um eine Mischung aus Windows XP SP2 und Windows Embedded. Microsoft hat das Projekt inzwischen bestätigt, der Zeitpunkt der Markteinführung ist aber unklar.

Mit Eiger wollen die Redmonder Unternehmenskunden bedienen, die ihre alten PCs nicht durch neue ersetzen können oder wollen, sich jedoch sorgen darüber machen, dass diese nicht mehr gepatcht werden können oder nur sehr kompliziert zu administrieren sind. Barry Goffe, Group Product Manager von Microsofts Windows-Abteilung sagte, dass sich Eiger noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befinde. Diese Woche wurde einigen Kunden eine Preview gezeigt.

Das Thin Client-Windows soll zwar die Sicherheit und Administrierbarkeit alter PCs verbessern, jedoch nicht den vollen Leistungsumfang eines Rechners bieten. So sei es zwar möglich, einzelne Programme wie den Internet Explorer oder den Media Player lokal auszuführen, für viele Windows-Programme, darunter auch das hauseigene Office-Paket, will Microsoft aber keine Garantien geben. Diese sollen dann zentral auf einem Server ausgeführt werden und über Microsofts Remote-Desktop oder über Citrix auf dem neu entstandenen Thin Client angezeigt werden. Dies bedeutet aber im Endeffekt möglicherweise kostspielige Investitionen in die Server-Infrastruktur.

Goffe sagte, dass Eiger nicht als langfristige Lösung für Unternehmen mit älteren PCs gedacht sei, sondern eher als Brücke zu Windows XP oder Longhorn. „Wenn sie derzeit keine neuen PCs kaufen können, ist Eiger eine gute Lösung“, so Goffe.

Für den Betrieb von Eiger empfiehlt Microsoft einen Rechner mit Pentium II und 128 MByte Hauptspeicher. Auch ältere Pentium-Prozessoren und 64 MByte RAM seien als Plattform denkbar. Wie die Arbeit mit einem solchen System aber in der Praxis aussieht, bleibt abzuwarten. Denn erfahrungsgemäß geben sich Softwarehersteller bei der Einschätzung der Mindestanforderungen ihrer Anwendungen immer sehr optimistisch.

Laut Goffe führt Microsoft intern eine Liste mit Features, die in Eiger nicht enthalten sein werden. Dazu gehören derzeit der lokale Betrieb von mehreren Programmen gleichzeitig und die Möglichkeit, Geräte wie PDAs anzubinden. Daran wird deutlich, dass das Thin Client-Windows erhebliche Einschränkungen mit sich bringen wird.

ZDNet.de Redaktion

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