Mit DVB-H, UMTS oder GPRS wird das Handy zum Mini-TV

Eine 45-minütige Reportage zum „Making of“ der Star Wars-Filme bringt Vodafone am 19. Mai zum weltweiten Kinostart der 3. Episode auf die Handys seiner Kunden. Mit diesem Exklusivangebot für Mobile TV, das der Betreiber seinen UMTS-Kunden anbietet, möchte er den Kinofans das mobile Fernsehen schmackhaft machen. Seit vor etwa einem Jahr die UMTS-Netze den Betrieb aufnahmen, sehen viele die Übertragung von Videos als eine der erfolgversprechenden Anwendungen für den breitbandigen Mobilfunk, der Datenraten bis zu 384 KBit/s ermöglicht.

Zumindest auf Anbieterseite gibt es neben den Mobilfunkbetreibern genügend Interessenten, die einen Erfolg von Mobile TV gerne sähen: Fernsehsender, die im Besitz von Filmrechten sind; die Deutsche Fußball-Liga, die die Bundesligarechte vermarktet, oder Plattenfirmen, die einen zusätzlichen Absatzkanal für Videoclips bekommen. Sie alle können sich mit der mobilen Mini-Glotze eine neue Geldquelle erschließen. Und mit jedem neuen Nutzer von Videoübertragungen wird der Markt auch für die Werbebranche attraktiver.

Eine Untersuchung der ABI Research sagt voraus, dass die Zahl von heute weltweit weniger als einer Million Nutzern von Videoinhalten auf dem Mobiltelefon bis 2010 auf 250 Millionen steigen wird. Dann, so prognostizieren die Marktforscher, wird der weltweite mobile Videomarkt 27 Milliarden Dollar umsetzen.

Und tatsächlich steht schon bei vielen Mobilfunkkunden die Videonutzung auf dem Wunschzettel. In einer repräsentativen Umfrage der Zeitschrift Stern zum Mobilfunk gaben im Januar 13 Prozent der insgesamt 2000 über 14 Jahre alten Befragten mit eigenem Handy an, dass sie Fotos und Videos auf dem Mobiltelefon für interessant halten. Etwas anders sieht es aber bei Antworten nach der tatsächlichen Nutzung aus – sie offenbaren noch großen Nachholbedarf: Nur zwei Prozent geben an, bereits Fotos oder Videos auf dem Mobiltelefon betrachtet zu haben.

Welche Technik sie sich beim Anschauen der Filme zu Nutze gemacht haben, wurde leider nicht analysiert. Denn Videos können auf unterschiedlichen Wegen aufs Handy gelangen: per MMS, per Download, als Datenstrom oder über die digitale TV-Technik DVB-H.

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ZDNet.de Redaktion

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