Wachstum in Asiens Telekombranche schwächt sich ab

Das Wachstum in Asiens Telekombranche wird sich im laufenden Jahr abschwächen. Sowohl beim Umsatz als auch bei den Investitionen schrumpfen die Wachstumsraten, geht aus einer aktuellen Studie des Bostoner Marktforschungsinstituts Infonetics Research hervor. Im vergangenen Jahr kletterten die Gesamtumsätze der Branche in der asiatisch-pazifischen Region nach Berechnungen der Marktforscher um elf Prozent auf 257,2 Milliarden Dollar. Für das laufende Jahr wird dagegen ein Plus von sechs Prozent auf 273,2 Milliarden Dollar erwartet. Wachstumsmotor ist demnach vor allem China. Das Riesenreich verzeichnete im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 58 Prozent und soll auch in diesem Jahr noch um 27 Prozent zulegen.

Auch bei den Investitionsausgaben werden sich die Telekomprovider im laufenden Jahr spürbar zurückhalten. Kletterten die Ausgaben in Infrastruktur und Netzwerkausbau im vergangenen Jahr noch um elf Prozent und erreichten ein Gesamtvolumen von 52,4 Milliarden Dollar, soll sich die Wachstumskurve in diesem Jahr abflachen. Infonetics erwartet hier im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von drei Prozent auf 54,2 Milliarden Dollar.

„Wir haben im Jahr 2004 in der Region Asien-Pazifik ein starkes Wachstum sowohl bei den Investitionsausgaben als auch bei den Umsätzen gesehen“, sagte Infonetics-Analyst Kevin Mitchell. Trotz der Abschwächung der Wachstumsraten geben die asiatischen Providern laut Mitchell immer noch 20 Prozent ihres Umsatzes für Investitionen aus und damit deutlich mehr als ihre europäischen und nordamerikanischen Wettbewerber. Auf den Wachstumsmärkten Indien und China fließt sogar ein noch größerer Teil der Umsätze in Investitionen.

Die Ausgaben, die die asiatischen Betreiber unter anderem in ihre Netzwerke pumpen, haben bereits Früchte getragen. Laut Infonetics ist die Zahl der DSL-Kunden in der asiatisch-pazifischen Region im abgelaufenen Jahr um 60 Prozent auf 35,9 gestiegen. Die Zahl der Mobilfunkuser kletterte um sechs Prozent auf 341,5 Millionen. Die ehemaligen staatlichen Provider zeichnen für rund 72 Prozent der Investitionsausgaben verantwortlich.

In Europa haben die Telekomprovider ihr Investitionsvolumen im vergangenen Jahr ebenfalls kräftig aufgestockt und wollen auch im laufenden Jahr noch einmal zulegen. Im Jahr 2004 kletterten die Investitionsausgaben der europäischen Betreiber um sechs Prozent auf 40,6 Milliarden Euro. Für 2005 rechnen die Marktforscher von Infonetics mit einem plus von neun Prozent auf 44,3 Milliarden Euro.

ZDNet.de Redaktion

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