Im Bemühen eine Übernahme durch Electronic Arts (EA) zu verhindern, hat der französische Videogames-Hersteller Ubisoft ein Medienunternehmen gefunden, das an einem Aufkauf seiner Anteile interessiert ist. Das hat Yves Guillemot, Vorsitzender von Ubisoft, bei der weltgrößten Video-Games-Messe Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles bekannt gegeben, ohne jedoch den Namen des besagten Unternehmens zu nennen. „Es ist eine Möglichkeit. Wir sprechen regelmäßig mit einigen Mitarbeitern“, so Guillemot.
Der für seine Kampfspiele wie Splinter Cell oder Ghost Recon bekannte Videoproduzent ist aber zuversichtlich, dass das Unternehmen aus eigener Kraft wachsen kann. „Wir ziehen es vor selbstständig weiter zu machen“, sagte er gegenüber dem „Wall Street Journal“. Die Gespräche mit dem Medienunternehmen wurden in Folge des feindlichen Kaufs eines 20-prozentigen Anteils durch EA im Dezember vergangenen Jahres aufgenommen.
EA fragte zuvor bei Ubisoft nach ob das Unternehmen mit einem Einkauf einverstanden sei, kaufte dann aber überraschenderweise gleich 20 Prozent, ein Zug, der Guillemot dazu bewog, EA als nicht vertrauenswürdig einzustufen.
Die US-Verkaufszahlen im Softwarebereich der Games-Industrie sind vergangenes Jahr zum Vergleichszeitraum 2003 um sieben Prozent von 5,84 Milliarden Dollar auf 6,25 Milliarden Dollar gestiegen. Diese Zahlen machen die Game-Industrie attraktiv für Medienunternehmen, denen eine Akquirierung aber durch mehrere Faktoren erschwert wird, unter anderem die hohen Preise. So hat EA als Marktführer einen Marktwert von über 16 Milliarden Dollar. Ubisoft ist im Vergleich zu Branchenkollegen mit einem Marktwert von 790 Mio. Dollar noch relativ günstig.
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