DVB-T ist noch längst nicht überall verfügbar, aber mit dem Start in Bayern am kommenden Montag macht das digitale terrestrische Fernsehen zumindest einen weiteren großen Schritt. Zu den großen Vorteilen gehört der im Vergleich zu Kabelfernsehen und auch zum digitalen Sat-Empfang (DVB-S) geringe Anschaffungspreis bei großer Transparenz für den Anwender. Wer nicht über den PC, sondern direkt am Fernseher DVB-T sehen möchte, benötigt nur einen DVB-T-Receiver und eine Antenne, falls nicht vorhanden. (Ob eine Zimmerantenne ausreicht, kann man unter ueberallfernsehen.de herausfinden.)
Im Preisduell stehen diese Woche zwei Receiver für DVB-T unter 100 Euro, der Philips DTR 1000 und der Technisat Digipal 2. Beide Modelle bieten keine integrierte Festplatte, sind also nicht zur Aufnahme geeignet. Dafür kann ein separater DVD-Recorder oder ähnliches genutzt werden. Vielmehr sind beide Receiver ein- und umsteigergerecht. Beide sind in neutralem Silber gehalten; der vielleicht etwas attraktivere Philips-Receiver lässt sich sogar hochkant aufstellen.
Wichtiger sind freilich die Funktionen. Beide Receiver suchen automatisch nach vorhandenen Programmen und legen sie auf freie Speicherplätze. Beim Philips-Receiver stehen 1000, beim Technisat sogar 4000 Programmspeicherplätze zur Verfügung. Beide bieten zwei SCART-Anschlüsse für TV und ein weiteres Gerät sowie digitale und analoge Audio-Ausgänge. Der Philips bietet zusätzlich einen HF-Antennenausgang.
Beide Geräte werden mit einer Infrarot-Fernbedienung geliefert. Eine Besonderheit des Technisat-Geräts ist der Twin-Modus, in dem zwei Digipal-2-Geräte parallel betrieben werden können, wobei jedes nur auf „seine“ Fernbedienung anspricht. So kann ein Programm aufgenommen und ein anderes angesehen werden.
Der Komfort des Technisat-Geräts ist nicht nur durch die größere Zahl der speicherbaren Kanäle größer, auch Videotext wird zwischengespeichert und schnell verfügbar gemacht. Ein Timer ermöglicht es, 124 Programme zu definieren, bei deren Beginn etwa eine Aufnahme über ein anderes Gerät aktiviert wird. Beim Philips sind es zwar nur acht Timer-Ereignisse, die man festlegen kann, aber da nur wenige Nutzer mehr als acht Aufnahmen im Voraus definieren und darüber hinaus für häufiges Aufnehmen ohnehin ein Receiver mit integrierter Festplatte vorzuziehen ist, sollte das nicht den Ausschlag für die Kaufentscheidung geben.
Zu den Besonderheiten des Philips-Gerätes zählen eine integrierte Kindersicherung und die Möglichkeit, digitales Radio zu empfangen. In Deutschland ist allerdings noch kein Radiosender über DVB-T zu empfangen und die Einführung vorläufig nicht geplant. Außerdem verfügt das Gerät über „Pulse Killer“-Chip, der bei kurzzeitigen Störungen durch Interferenzen mit anderen Geräten (Mobiltelefon, Autozündungen) diese korrigiert.
Sucht man im Web oder Newsgroups nach Meinungen zu den beiden Geräten, so wird dem Philips-Receiver ein besonders störungsfreier Empfang attestiert, aber auch eine größere Trägheit beim Wechseln des Programms, während der Betrieb des Technisat-Players schneller abläuft und Zappen leichter möglich macht. Die Tagespreise bei den Onlineshops sind fast identisch: 89 Euro zahlt man für den Philips DTR 1000 bei discount24.de, der Technisat Digipal 2 kostet 87,58 Euro bei kmelektronik.de.
Die genannten Preise wurden am 24. Mai 2005 mit Hilfe mehrerer Preissuchmaschinen ermittelt. Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer, aber exklusive Versandkosten.
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