Klage wahrscheinlich: Anwälte sind schlechte Spam-Opfer

Die Firma China Digital Media aus dem US-Bundesstaat Nevada sieht sich mit einer Millionenklage konfrontiert, in der dem Unternehmen der Missbrauch einer E-Mail-Adresse zur Aussendung von Spam vorgeworfen wird. Wahrscheinlich wäre es nie zu der Klage gekommen, hätte sich die Firma nicht ein Opfer ausgesucht, das sich zu wehren weiß: einen Anwalt.

In der im Namen der Kanzlei Ziegler, Ziegler & Associates eingereichten Klageschrift wird argumentiert, dass der Anwalt Scott Ziegler zwischen dem 29. April und dem 3. Mai tausende E-Mails in seinem Postfach vorgefunden hat, die nicht übermittelt werden konnten und im Absender-Feld den Namen des Klägers enthielten.

„Es war eine schwerwiegende Beeinträchtigung meines Arbeitstages“, so Ziegler in einem Interview. „Zu einem bestimmten Zeitpunkt war meine Mailbox voll und ich konnte keine anderen E-Mails empfangen, die ich benötigt hätte.“ Der Klage zufolge war Ziegler „überrascht und bestürzt“, da er die E-Mails nicht versendet hat.

Vor der Einreichung der Klage habe Ziegler den CEO von China Digital Media kontaktiert. Dieser habe in einer E-Mail bestätigt, dass sein Unternehmen einen Promoter beauftragt hat, wies aber Anschuldigungen zurück, irgendetwas mit dem Spam-Versand über Zieglers E-Mail-Adresse zu tun zu haben. Den Namen des Promoters nannte er nicht, entschuldigte sich aber für die entstandenen Unannehmlichkeiten.

Ziegler gab sich damit jedoch nicht zufrieden. „Ich war erstaunt, dass jemand Spam mit einer echten E-Mail-Adresse versendet hat und geglaubt hat, es gäbe keine Verzweigungen“, so der Anwalt. Daher habe man beschlossen, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen. Neben Ziegler haben sich auch noch andere Opfer an der Klage beteiligt. Die Kläger forderten in diesem Zusammenhang, die Gesetzeslage so zu verändern, damit ein Vorgehen gegen Spammer einfacher wird.

ZDNet.de Redaktion

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