Der Telekom-Dienstleister Teles setzt nach dem Verkauf des Internet-Hosting-Geschäfts ganz auf Internet-Telefonie und Breitband (DSL). „Da haben wir zwei Goldadern“, sagte Vorstandschef Sigram Schindler am Freitag auf der Hauptversammlung des Unternehmens in Berlin. Für das erfolglose dritte Konzerngeschäftsfeld, die Internetakademie TEIA, sei ein Käufer gefunden worden. Dessen Namen nannte Schindler nicht. 2006 soll das Unternehmen aus der Verlustzone herauskommen.
In der Internet-Telefonie sei von 2006 an mit jährlichen Umsatzsteigerungen von 30 Prozent zu rechnen, bei den Breitband-Anschlüssen mit Wachstumsraten von 50 Prozent. Beide Sparten sollen hohe Renditen liefern. „2007 sollten wir bei 25 Prozent, danach bei 30 Prozent Ebit-Marge sein“, erläuterte Schindler die Erwartungen für die Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen.
2005 müssen sich die Anteilseigner mit bescheideneren Zahlen begnügen. Der Vorstand bestätigte die Prognose, wonach Teles im laufenden Jahr im operativen Geschäft Verluste schreiben wird. Dies gehe vor allem auf hohe Vorlaufkosten im Marketing zurück. „Im nächsten Jahr haben wir große Hoffnungen, den Break Even zu erreichen“, kündigte Schindler an. Ab 2007 werde das Unternehmen „richtig Geld verdienen“.
Im ersten Quartal 2005 machte Teles vor Zinsen und Steuern (Ebit) 3,2 Millionen Euro Verlust. 2004 war das Ebit bei 79,5 Millionen Euro Umsatz um 63 Prozent auf 4,7 Millionen Euro gesunken.
Teles sitzt Schindler zufolge auf einem dicken finanziellen Polster, nachdem 2004 die Webhosting-Sparte Strato an Freenet verkauft wurde. „Wir sind hoffnungslos überkapitalisiert“, sagte er. Mit einer Kapitalherabsetzung will Teles den Erlös an die Aktionäre ausschütten. Zunächst solle im Juli ein Euro je Aktie an die Anteilseigner überwiesen werden, sagte Finanzvorstand Olaf Schulz. Der Vorstand erwarte weitere Ausschüttungen von bis zu 100 Millionen Euro in den kommenden Jahren.
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